Das Gebiet Almaty (kasachischАлматы облысыAlmaty oblyssy, russischАлматинская областьAlmatinskaja Oblast) ist eine Provinz in Kasachstan. Es handelt sich dabei um die an die Großstadt Almaty (bis 1994 Alma-Ata) grenzende Region, von der sich auch der Name ableitet. Obwohl die Provinz die Stadt vollständig umgibt, ist diese jedoch nicht Teil der Verwaltungseinheit, sondern ein eigenständiger Bezirk.
Eingeschlossen, aber politisch-administrativ getrennt von der Provinz (Oblast Almaty) ist Almaty, Kasachstans größte Stadt und ehemalige Hauptstadt (in Zeiten der Sowjetunion und in der frühen Zeit der Unabhängigkeit).
Der Balchaschsee (auf Kasachisch Balqasch Koli) nimmt einen Teil der Provinz im Nordwesten ein. Die südöstliche Grenze zu China und Kirgisien (Luftlinie etwa 500 km) wird vom Westteil des fast 2.000 km langen Tian-Schan-Gebirges eingenommen, an dessen Nordabdachung Almaty liegt.
Flora und Fauna
Die Natur des Gebietes Almaty (Siebenstromland) ist eine besondere durch seine verschiedenen geografischen Zonen von der Wüste bis ewigen Eises. Im Vorgebirge und an den Berghängen wachsen vielfältige Pflanzen, Kräuter und Bäume, dort leben Hunderte Tierarten, darunter der Schneeleopard. In der unteren Gebirgszone (unter 600 Meter) finden sich grüne Laubwälder, in den Auen gibt es Obstgärten (vor allem Äpfel), Espenwälder und Hagedorngebüsch. Die Fauna ist vielfältig. Hier trifft man auf Hasen, Eichhörnchen, Hamster, Dachse und Braunbären. Im Hochgebirge leben Gebirgsziegen, Pamirschafe und graue Steppeneichhörnchen. In den Wäldern gibt es viele Vögel: Seidenschwänze, Eulen, Bergdohlen, Rebhühner und Fasane. Das Gebiet um den Balchasch besucht man am besten Mitte Mai, dann ist die Steppe mit einem „roten Mohnblumenteppich“ bedeckt.
Die Provinz Almaty hat eine Fläche von etwa 224.000 km² und ist damit die Fünftgrößte Kasachstans. Die Bevölkerung beträgt etwa zwei Millionen (ohne die Stadt Almaty), Verwaltungshauptstadt der Provinz ist Taldyqorghan mit 115.000 Einwohnern. Die Bevölkerung besteht zu etwa 65 % aus ethnischen Kasachen, zweitgrößte Bevölkerungsgruppe sind die Russen mit etwa 17,3 % Bevölkerungsanteil,[2] gefolgt von den Uiguren (9,2 % der Gesamtbevölkerung), den Türken (2 %), Aserbaidschanern (1,1 %) und Sowjetkoreanern (1 %). Daneben gibt es noch größere Zahlen an Ukrainern, Tataren, Tschetschenen und knapp 13.000 Russlanddeutsche (0,8 %). Noch 1989 betrug deren Zahl mehr als 94.000 (damals 5,7 % der Bevölkerung), hat sich aber infolge der Emigration nach Deutschland besonders in den ersten Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion drastisch verringert.
Das Gebiet ist in neun Bezirke (kasachischАуданAudan; russischРайонRajon) gegliedert. Die Städte Alatau und Qonajew bilden jeweils einen eigenen städtischen Bezirk. Weitere Orte mit dem Status einer Stadt sind Jessik, Qaskeleng und Talghar.