Wien 1912: Nach dem Tod von Gustav Mahler ist Alma Mahler eine wohlhabende Frau, die feine Wiener Gesellschaft liegt der jungen Witwe zu Füßen. Doch Alma verabscheut die Konventionen. Ihr Interesse gilt dem Enfant terrible der Kunstszene, dem jungen Maler Oskar Kokoschka. Was von ihr als kurzes Abenteuer gedacht war, wird schnell zu einer leidenschaftlichen Hass-Liebe. Oskar sieht in Alma seine Muse, was aber mehr seiner männlichen Fantasie entspricht als ihrer tatsächlichen Rolle. Denn Alma ist selbst Künstlerin: sie ist Komponistin, was in der damaligen Zeit für eine Frau ein schwieriges Unterfangen ist. Es entwickelt sich ein Spiel um Abhängigkeit und Macht, das die beiden an den Rand der Selbstzerstörung bringt.[3]
Produziert wurde der Film von der österreichischen Film AG Produktions GmbH (Produzenten Johanna Scherz und Alexander Glehr), in Koproduktion mit der Schweizer Turnus Film (Produzenten Anita Wasser und Michael Steiger), der deutschen Wüste Film (Produzent Stefan Schubert) und der tschechischen Dawson Film/Dawson Productions (Produzenten Monika und Vlasta Kristl).[5][7]
Die Kamera führte Jakub Bejnarowicz, die Montage verantworteten Britta Nahler und Christoph Brunner und das Casting Rita Waszilovics. Das Kostümbild gestaltete Katarína Štrbová-Bieliková, das Szenenbild Su Erdt, den Ton Patrick Storck, Tom Herdman, Felix Roggel und Richard Borowski und das Maskenbild Marc Hollenstein.[3][5]
Oliver Armknecht vergab auf film-rezensionen.de vier von zehn Punkten, der Film wolle eine Amour Fou zwischen einer Künstler-Witwe und einem umstrittenen Maler sein. Stattdessen habe das mehr von einem Kindergarten, gefüllt mit unsympathischen und zugleich schrecklich langweiligen Figuren. Dann und wann sei da ein interessantes Thema zu finden, wenn das Wien des frühen 20. Jahrhunderts kennengelernt wird. Viel daraus gemacht werde aber nicht.[15]
Gebhard Hölzl schreibt dagegen auf in-muenchen.de, der Film fange mit viel Gespür Lokal- und Zeitkolorit ein, und hebt insbesondere Ausstattung, Kostümbild und die Kameraarbeit lobend hervor.[16]
Lida Bach meinte auf riecks-filmkritiken.de, dass Berners freizügiges Doppelporträt eine blasse Bestätigung der Klischees und Konventionen sei, mit denen vermeintlich gebrochen werden soll. Das konstruierte Kostümkino sei mehr Fiktion als Fakt, die historische Hauptfigur werde auf den Part der kalkuliert koketten Künstlergespielin reduziert. Das Interessanteste sei die zeitweise diskutierte Besetzung Vicky Krieps in der Teil-Titelrolle.[17]
Andreas Öttl befand auf drehpunktkultur.at, dass die Inszenierung zumeist bieder und wenig originell bliebe. Es fehle die große Leidenschaft, wirklich nahe komme man den Figuren nicht. Auch in seiner Betrachtung des gesellschaftspolitischen Hintergrunds und der Rolle der Frau in der Gesellschaft gehe der Film nicht in die Tiefe. Der Film funktioniere als ein von der Hauptdarstellerin gut gespieltes Porträt. Von der Masse der handwerklich soliden, schön anzusehenden aber wenig spannenden biographischen Filme hebe sich dieser aber nicht ab.[18]
Axel Purr schreibt auf artechock, dass Berger und Berner bei ihrer filmischen Adaption der Romanvorlage mit einer ähnlich akribisch genauen Hinwendung vorgingen, wie schon in ihrem gemeinsamen Film Egon Schiele (2016). Das führe seiner Meinung dazu, dass die Inszenierung ein wenig konventionell wirke, doch das hervorragende Ensemble um Emily Cox und Valentin Postlmayr als Alma und Oskar ließe das schnell vergessen.[19]
In TV-Media vom 26. März 2023 heißt es, dass Emily Cox in ihrer Gelassenheit im Umgang mit bedeutenden Männern eine souveräne Alma gibt, die sich nimmt, was sie möchte, und dass Valentin Postlmayr eine Idealbesetzung als Kokoschka sei, der in seiner jugendlichen Begeisterung genauso berühre wie in seinem Wahn mit der Alma-Puppe. Weiters heißt es, der Film sei zwar konventionell gemacht aber atmosphärisch gelungen.
Kinobesucher
Mit insgesamt 21.433 Kinobesuchern lag der Film auf Platz 9 der österreichischen Produktionen des Kinojahres 2023.[20]
↑ abAlma & Oskar. In: film-ag.at. Abgerufen am 29. Januar 2023.
↑Alma and Oskar. In: iffigoa.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2023; abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
↑Alma und Oskar. In: solothurnerfilmtage.ch. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2023; abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
↑Alma & Oskar. In: diagonale.at. Abgerufen am 10. März 2023.
↑Alma & Oskar. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 13. Juni 2023.