Stiller absolvierte ein Lehre als Lithograph und arbeitete dann in seinem Beruf. Das Berliner Adressbuch verzeichnet ihn 1913 als Zeichner.
Von 1914 bis 1918 nahm Stiller als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. In seinem Atelier fanden illegale Treffen von Kriegsgegnern statt, an denen auch Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg beteiligt waren.
Stiller arbeitete nach Kriegsende in Berlin vor allem als Gebrauchsgrafiker. Insbesondere war er für die KPD tätig. Er zeichnete für deren Zeitschriften Die Rote Fahne und DerRote Stern, entwarf Plakate und malte im Auftrag der Partei Arbeiterführer.
Das Berliner Adressbuch verzeichnet ihn z. B. 1920 als Maler und Grafiker und dazu eine Fides Gesellschaft für das gesamte Organisations- und Werbewesen Furrer & Co. 1933 ist er als Reklamemaler verzeichnet, 1940 und 1943 als Gebrauchswerber in der Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) 4. Er half von den Nazis verfolgten Widerstandskämpfern bei der Flucht.
Nach dem Ende der Nazidiktatur war Stiller in Berlin künstlerischer Mitarbeiter der KPD bzw. der SED. Er war u. a. Mitglied der SED und des Verbands Bildender Künstler der DDR.
Meine Mascha (Portrait auf Papier, 1944): Besonderheit: Das Bild wurde auf der Rückseite mit einer Nadel mehrfach durchstochen. Verbindet man diese Nadelstichlöcher miteinander erhält man von Alfred Stiller ein weiteres "Bild". Es zeigt eine Frau, die Kohle in einen Ofen legen will.
Postume Ausstellung von Plakaten Stillers
1966: Potsdam, Marstall („Aufbruch und Sieg. Die deutsche Arbeiterklasse in der Darstellung der bildenden Kunst 1890/1965“)
1978/1979: Berlin, Altes Museum („Revolution und Realismus. Revolutionäre Kunst in Deutschland 1917 bis 1933“)
1985: Berlin, Otto-Nagel-Haus („Wählt links! Das politische Plakat in Deutschland 1918 – 1933“)
1988: Berlin, Museum für Deutsche Geschichte („Künstler im Klassenkampf“)
↑Alfred Unbekannter Fotograf; Stiller: Nach Feierabend. 1951, abgerufen am 10. Januar 2023.
↑Das Bild ist im Bildindex der Kunst & Architektur als Exponat der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden 1953 genannt. Nach dem Katalog war Stiller jedoch auf der Ausstellung nicht vertreten. Es ist zu vermuten, dass er das Bild eingereicht hatte, dass es aber nicht berücksichtigt wurde.