Schneider war von Beruf Bauingenieur, trat zunächst als Radsportartist auf, entschied sich dann jedoch für die Arbeit mit Löwen. Er züchtete eine eigene Gruppe von 60 Tieren. Später musste Schneider mit seinem Zirkus den Konkurs anmelden, konnte aber mit einem Restbestand weiterarbeiten und auf Jahrmärkten auftreten. Schneider zeichnete sich durch seinen vertrauensvollen Umgang und direkten Körperkontakt mit den Tieren aus und sprach mit ihnen leicht sächselnd.
Zum 1. April 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.675.500)[1] und war auch Mitglied im NSKK. Als die Deutsche Afrika-Schau 1936 in finanzielle Schwierigkeiten geriet und von der DAF übernommen wurde, verfasste Schneider 1936 einen Brief an das Propagandaministerium, in dem er sich als Helfer anbot und auch von den „besonderen Rasseeigentümlichkeiten der Neger, ihr ausgeprägtem Triebleben und ihre Neigung zu sexuellen Exzessen“ schrieb. Er regte an, diese „unter steter Aufsicht“ zu halten, um nicht die „gesamte Rassegesetzgebung in Unrecht zu setzen“.[2]
Schneider wurde 1941 von seinen Tieren angegriffen und erlag einige Tage später im Berliner St.-Franziskus-Krankenhaus seinen Verletzungen. Seine Grabstätte befindet sich als Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.
Literatur
Dietmar Winkler: "Kapitän" Alfred Schneider: ein Sachse unter hundert Löwen, Gransee 2014.
Gisela Winkler, Dietmar Winkler: Die große Raubtierschau. Aus dem Leben 12 berühmter Dompteure. 2. überarbeitete Auflage. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1978.