Alfred Liebig absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Maurer und Zimmermann und besuchte anschließend die Königlich Sächsische Bauschule in Zittau. Danach begann er an der Technischen Hochschule Dresden zu studieren. Dort wurde Paul Wallot auf ihn aufmerksam und vermittelte ihn an die Kunstakademie Dresden. Hier studierte er u. a. unter Wallot vier Jahre Architektur als Kunst im Meisteratelier. 1904 wurde er Mitglied des CorpsLusatia Dresden.[1]
Aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sind nur wenige ausgeführte Bauten von Alfred Liebig bekannt. So blieb das 1927–1929 errichtete Leipziger Messehaus Petershof (Petersstraße 20) sein Hauptwerk.
Weitere Entwürfe lieferte Liebig bei den Wettbewerben für die Errichtung des Bankhauses Kroch in Leipzig (1926), für ein Versicherungshochhaus in Leipzig (1928) und für das Büro- und Geschäftshaus Handelshof in Gera. Liebig überzeugte zwar mit einer am Neuen Bauen angelehnten Innenraumausstattung, musste am Ende jedoch seinen Mitbewerbern die Bauausführung überlassen.
Alfred Liebig wechselte zum Wohnungsbau und beteiligte sich bei Entwürfen von Wohnhausensembles in den Leipziger Stadtteilen Wahren, Eutritzsch und Leutzsch.
Bauten und Entwürfe
1912–1915: Umbau des (heutigen) Mittelsächsischen Theaters in Döbeln, Theaterstraße 7
1913: Pavillon des Leipziger Künstlervereins zur Internationalen Karikaturen-Ausstellung in Begleitung der Internationalen Baufachausstellung Leipzig 1913
1919: Leipziger Volksbühne beim Bayerischen Bahnhof in Leipzig[2]
1926: Wettbewerbsentwurf für das Bankhaus Kroch am Augustusplatz in Leipzig
Das Krochhochhaus wurde 1927/1928 nach dem Wettbewerbsentwurf des Architekten German Bestelmeyer gebaut, es ist das erste Leipziger Hochhaus.