Alfred Biese wurde am 25. Februar 1856 in Putbus auf Rügen geboren. Sein Vater Franz Biese (1803–1895) war Oberlehrer am Pädagogium zu Putbus und ein bekannter Aristoteles-Forscher. Biese war in erster Ehe mit Emma, geb. Coupez (1853–1884) verheiratet, die er seit seiner Jugendzeit kannte. Zwei Jahre nach ihrem frühen Tod heiratete er Mary Elinor, geb. Gladstone (1858–1943), eine Verwandte des britischen Politikers William Ewart Gladstone. Aus den beiden Ehen gingen insgesamt sieben Kinder hervor.
Biese war ein Freund von Theodor Storm und hat Storms Sämtliche Werke in vierzehn Teilen herausgegeben.[1] Auch zu einer Reihe anderer Autoren stand Biese in engerem Kontakt, darunter Klaus Groth und Detlev von Liliencron. Bieses Deutsche Literaturgeschichte in 3 Bänden erreichte bis zu seinem Tode eine Auflage von über 100.000.
Werke (Auswahl)
Die Entwicklung des Naturgefühls bei den Griechen und Römern. Verlag Lipsius & Tischer, Kiel 1882.
Die Entwicklung des Naturgefühls im Mittelalter und in der Neuzeit. Verlag Veit & Company, Leipzig 1888 (Widmung des Buches: „Theodor Storm zum 70. Geburtstage in Freundschaft und Verehrung dargebracht.“)
Fritz Reuter, Heinrich Seidel und der Humor in der neueren deutschen Dichtung. Verlag Lipsius & Tischer, Kiel 1891.
Die Naturlyrik Ludwig Uhlands und Eduard Mörikes. In: Zeitschrift für den deutschen Unterricht, Jg. 5, Leipzig 1891, S. 822–839.
Deutsche Literaturgeschichte. 3 Bände. C. H. Beck, München 1907–1909 (25. Auflage 1930), Band 1 (archive.org 20. Auflage), Band 2 (archive.org 22. Auflage).
Theodor Storms Leben und Werke. Verlag Hesse & Becker, Leipzig 1917.
Theodor Storm. Zur Einführung in Welt und Herz des Dichters. Verlag Hesse & Becker, Leipzig 1921 (Widmung im Buch: „Fräulein Gertrud Storm in Varel in Treuen zugeeignet“.)
Rügens Naturschönheit. 2., mit Bild. vers. Auflage, J. Abel, Greifswald 1925.
Literatur
Fritz Raeck: Pommersche Literatur. Proben und Daten. Pommerscher Zentralverband, Hamburg 1969, S. 321.
↑Bei seinen Forschungen zu Theodor Storm suchte Biese die enge Verbindung zu Gertrud Storm, der zweitjüngsten Tochter des Dichters, in deren Haus in Varel/Friesland sich bis 1924 der größte Teil des Nachlasses ihres Vaters befand.