Ziel war es, die Toledaner Tafeln zu korrigieren. Die Alfonsinischen Tafeln legten das Ptolemäische System zugrunde und bestimmten das Jahr zu 365 Tagen, fünf Stunden, 49 Minuten und 16 Sekunden, das ist ca. 20 Minuten zu kurz im Vergleich zum Siderischen Jahr. Gegen 1500 wichen die so berechneten Positionen der Planeten von den beobachteten um bis zu 2° ab[1].
Das Werk war ursprünglich in Kastilisch geschrieben und wurde später ins Lateinische übersetzt. Es wurde das einflussreichste astronomische Werk in Europa, bis es im 16. Jahrhundert durch die Prutenischen Tafeln des Erasmus Reinhold abgelöst wurde, die wiederum auf dem Werk De revolutionibus orbium coelestium von Nikolaus Kopernikus beruhten. Georg von Peuerbach nutzte die Alfonsinischen Tafeln für sein astronomisches Buch Theoricae novae planetarum.
Literatur
José Chabás: The Diffusion of the Alfonsine Tables. The case of the Tabulae resolutae. In: Perspectives on Science 10, 2002, ISSN1063-6145, S. 168–178.
José Chabás / Bernard R. Goldstein: The Alfonsine tables of Toledo. Kluwer Acad. Publ., Dordrecht [u. a.] 2003, 341 S., ISBN 1-4020-1572-0