Contant hatte ersten Klavierunterricht bei seiner Mutter, einer Schülerin von Emma Albani, war dann Schüler des Organisten und Pianisten Joseph A. Fowler und ab 1875 von Calixa Lavallée. 1883 studierte er in Boston Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition. Wegen seines unkontrollierbaren Lampenfiebers bei öffentlichen Auftritten verzichtete er auf eine Karriere als Konzertpianist und war von 1885 bis zu seinem Tode Organist an der St-Jean-Baptiste Church in Montreal.
Von seinen Klavierwerken erfreute sich La Lyre enchantée, eine „fantaisie-nocturne“ im Stil Chopins großer Beliebtheit auf Konzertpodien und in Salons. Er komponierte vier große Messen und das erste kanadische Oratorium (Caïn, 1905). 1907 wurde seine patriotische KantateLe Canada aufgeführt, 1912 die sinfonische DichtungL’Aurore. Häufig aufgeführt wird sein Trio für Violine, Cello und Klavier.
Zu Contants hundertstem Geburtstag übertrug CBC im Jahre 1958 ein Konzert mit Werken des Komponisten aus seiner langjährigen Wirkungsstätte, der St-Jean-Baptiste Church, unter Leitung von Roland Leduc. 1962 wurde eine Straße in Montreal nach ihm benannt. Sein Nachlass kam 1971 in die National Library of Canada, die 1979 eine Ausstellung in Ottawa veranstaltete und 1982 den Alexis Contant Catalogue veröffentlichte.
Contants Bruder Joseph-Albert Contant (* 1. Oktober 1877 in Montreal; † 16. April 1942 in Joliette), ein Schüler von Alcibiade Béique, wirkte in verschiedenen Städten als Chorleiter und Organist und komponierte einige kirchenmusikalische Werke. Eine seiner Töchter heiratete den Maler Georges Delfosse. Sein Enkel Jean-Yves Contant (* 28. März 1918 in Montreal) war lange Jahre Produzent beim CBC Radio.
Werke
La Lyre enchantée für Klavier, 1875
La Cavalcade für Klavier zu vier Händen, 1883
Mass in D Minor, 1884
Messe brève en do, 1894
Mass in B Flat, 1896
Mass No. 2, 1897
Tantum ergo, 1897
Méditation für Cello und Klavier, 1897
Vive Laurier für Klavier, 1897
L’Angelus, 1898
Fantaisie sur des airs canadiens für Orchester, 1900
Romance für Cello und Klavier, 1900
Les Alliés: „Grande marche héroïque“ für Orchester oder Klavier, 1902
Mass No. 3, 1902
Marche pontificale Pie X für Orchester, 1903
La Charmeuse für Cello und Klavier, 1903
Caïn, Oratorium, 1905
Le Canada, patriotische Kantate, 1906
Les Deux Âmes, 1906–09
Musique für Violine, Cello und Klavier, 1907
Trio für Violine, Cello und Klavier, 1907
Messe des morts, 1908
Messe brève en sol, 1910
Messe des anges
L’Aurore, sinfonische Dichtung, 1912
Veronica Ouvertüre zu einer unvollendeten Oper, 1916