Ford wurde in Kiew geboren, studierte an der Universität Warschau Kunstgeschichte[3] und wurde einer der erfolgreichsten Filmregisseure in Polen zwischen den beiden Weltkriegen.
Seinen ersten Film drehte er 1929 und gehörte 1930 zu den Gründern der Gesellschaft der Liebhaber des künstlerischen Films (START) in Warschau. Während der deutschen Besatzung Polens im Zweiten Weltkrieg floh er in die Sowjetunion, wo er zwischen 1940 und 1943 Schulungsfilme für die Rote Armee drehte. Nach Polen kehrte er mit Truppen der Roten Armee zurück und zählte zu den Befreiern des KZ Majdanek. 1945 entstand sein Dokumentarfilm Majdanek – Friedhof Europas. Ford war der erster Regisseur, der sich im Nachkriegspolen mit der deutschen Besatzung beschäftigte. An der Filmhochschule in Łódź unterrichtete er in den 1950er Jahren die späteren Regisseure Andrzej Wajda und Roman Polański. Sein bekanntestes Werk ist die Verfilmung des Romans Die Kreuzritter von Henryk Sienkiewicz (1960). 1968 verließ er Polen im Zusammenhang der von antisemitischer Stimmungsmache begleiteten März-Unruhen. Er lebte zunächst in Israel, dann in der Bundesrepublik Deutschland, Dänemark und schließlich in den Vereinigten Staaten.
Aleksander Ford nahm sich am 4. April 1980 in einem Motel in Florida das Leben, nachdem seine zweite Ehefrau die Scheidung eingereicht hatte.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 44 f.
↑ abJoachim Reichow: Film in Polen. Mit einem Essay von Stanislaw Janicki. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1979, Bio-Filmographien, S.91–153, hier S. 105.