Alec John Jeffreys entwickelte schon früh ein Interesse an Naturwissenschaften, das durch seine Eltern gefördert wurde. Mit acht Jahren erhielt er seinen ersten Chemiekasten, später ein Messingmikroskop. Nach dem Schulabschluss studierte Jeffreys an der Universität Oxford Biochemie. Nach seiner Doktorarbeit verbrachte er einige Zeit an der Universität Amsterdam. Seit 1977 arbeitete er dann an der Leicester University.
Am 10. September 1984 entdeckte er den genetischen Fingerabdruck, was er noch heute als seinen Heureka-Moment bezeichnete. Er forschte an Minisatelliten, hypervariablen DNA-Bereichen im menschlichen Genom. Auch wenn er gar nicht an einer Entwicklung eines genetischen Fingerabdruckes interessiert gewesen war, sondern Blutproben verschiedener Familienmitglieder nebeneinander auf diese Minisatelliten untersuchte, erkannte er sofort die Reichweite seiner Entdeckung. Das Bild der Minisatelliten der Familienmitglieder ließ ihn erkennen, dass sie wie ein Strichcode jeder einzelnen Person zugeordnet werden können, sich aber auch Familienverhältnisse ablesen lassen.[1] Auch heute noch beruht jeder genetische Fingerabdruck zur Tatortaufklärung und jeder Vaterschaftstest auf der von ihm entdeckten Variation. Im Jahr 1991 berichtete Jeffreys in der Fachzeitschrift „Nature“ von der ersten erfolgreichen Identifikation eines Mordopfers – ein 15-jähriges Mädchen, dessen Leiche man erst acht Jahre nach der Tat gefunden hatte.[2][3] Die erste durch diese Technik überführte Person war der Doppelmörder Colin Pitchfork. Seit diesem Durchbruch forscht Jeffreys auch heute noch an der Variation im menschlichen Genom, und vor allem daran, wie diese Variation zustande kommt und von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Jeffreys ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter sowie zwei Enkel. Im Sommer ist Jeffreys oft an seiner Surfing-Hütte in Cornwall, England anzutreffen, wo er leidenschaftlich seinem Hobby, dem Wellenreiten, nachgeht.
↑Hagelberg, E., Gray, I. & Jeffreys, A.: Identification of the skeletal remains of a murder victim by DNA analysis. In: Nature 352, 427–429 (1991) doi:10.1038/352427a0