Albert von Soest

Albert von Soest (auch Albert van Soest, * vor 1550 in Soest(?)/Westfalen; † 1589 in Lüneburg) war 1567–1588 Holzschnitzer (bielden snider) in Lüneburg.

Leben

Albert von Soest wurde besonders bekannt für die Eichenholzschnitzarbeiten in der Großen Ratsstube im Lüneburger Rathaus, die er zusammen mit Gerd Suttmeier ausführte.

Er wurde seit 1567 in den Lüneburger Steuerlisten geführt und erwarb 1583 das Lüneburger Bürgerrecht. Sein künstlerisches Schaffen war an Albrecht Dürer orientiert.

Eberhard von Holle, Pappmaché

Soest schuf dreidimensionale Porträts – besonders von Persönlichkeiten der Reformation – in Pappmaché. Grundlage hierfür waren geschnitzte Holzmodeln, die dann eine serielle Fertigung möglich machten. Ein Pappmaché-Porträt Martin Luthers wird im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen gezeigt.[1] Ein Gegenstück sowie ein Porträt Philipp Melanchthons befinden sich in der Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin.

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Behncke: Albert von Soest, ein Kunsthandwerker des XVI. Jahrhunderts in Lüneburg. Strassburg: J. H. E. Heitz 1901 (Studien zur deutschen Kunstgeschichte 28) (Digitalisat)
  • Edgar Ring: „Zu trucken mit papir.“ Albert von Soest und die Herstellung von Papierreliefs. In: Ton Steine Scherben. Ausgegraben und erforscht in der Lüneburger Altstadt, hrsg. v. Frank Andraschko u. a. (De Sulte 6), Lüneburg 1996, 107–111.
  • Karl Ernst Hermann KrauseSoest, Albert van. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 537 f.
  • Georg Winter: Albert von Soest. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 135 f. (Digitalisat).
  • Bernhard Decker: Reformatoren – nicht von Pappe. Martin Luther und die Bildpropaganda des Albert von Soest in Pappmaché. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 2011, S. 9–33.
Commons: Albert von Soest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nationalmuseet: Danish Middle Ages and Renaissance. Katalog (engl.), Kopenhagen 2002, S. 115. ISBN 87-89384-98-9