Limbach gründete am 1. Juli 1865 gemeinsam mit dem Drucker und Stereotypengießer Albert Berglein in einem Gebäude in der Stobenstraße 14 in Braunschweig eine Druckerei unter dem Namen „Berglein und Limbach“. Hier fertigten sie zunächst fast ausschließlich Akzidenzen an. 1867 gaben sie kurzzeitig die Zeitung Braunschweiger Reform heraus.[1] Zu den Werken aus dieser Druckerei gehörten unter anderem Schriften zum „Herzoglich Braunschweigischen Truppencorps“,[2] Berichte über die „Höhere Töchterschule“,[3] Firmenschriften[4] oder zum „Arbeitertag für Braunschweig und die weitere Umgegend“[5] der am 21. Juli 1867 stattfand. Zudem wurden Flugblätter für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Region Braunschweig gedruckt.[6]
Berglein schied am 1. Juli 1870 aus dem Unternehmen aus und gründete eine Papierhandlung. Limbach erwarb ein Grundstück in der Leopoldstraße 13 und zog im März 1877 dorthin um. Hier konnte er seine Druckerei weiter ausbauen. Er nahm mit dem Kaufmann Otto Damm einen neuen Geschäftspartner auf und gemeinsam gaben sie vom 1. Dezember 1880 an die täglich erscheinenden Braunschweigische Landeszeitung heraus,[7] was zu einem Aufschwung führte, mit der Herausgabe des Braunschweiger Stadt-Anzeigers seit dem 7. November 1886[8] wurde ein erneuter Umzug erforderlich, da die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten, um den Druck zu bewerkstelligen. Da dieser in einer Auflage von annähernd 20.000 Stück erschien. Zunächst waren zwei Doppelmaschinen angeschafft worden, die jedoch zu langsam waren, so dass zusätzlich eine Rundmaschine aufgestellt werden sollte. Das Grundstück Hutfiltern 8 wurde erworben und dort ein Neubau errichtet, an dessen Vorderseite in zwei Nischen Standbilder von Johannes Gutenberg und Friedrich Koenig zu sehen waren. Am 10. November 1887 wurde das gesamte Geschäft dorthin verlagert. Die neu angeschafften Dampfmaschinen lieferten Strom für die Maschinen und die Beleuchtung sämtlicher Geschäftsräume sowie des benachbarten Häuserblocks. Als Otto Damm verstarb, nahm Limbach am 5. Mai 1889 den Kaufmann Adolf Bodenburg zum Teilhaber. Die Schriftgrade für den Akzidenzdruck wurde im Juni 1890 auf das System von Hermann Berthold umgegossen, die Zeitungsabteilung war bereits im November 1887 nach diesem System eingerichtet worden.[9]
Gustav von Kortzfleisch: Geschichte des Braunschweigischen Infanterie-Regiments Nr. 92 und seiner Stammtruppen 1903 (3 Bände).
Zweigstelle Schöppenstedter Buchdruckerei seit März 1890[10]
1 Druckmaschine
1 Faktor
3 Setzer und 1 Lehrling
Schöppenstedter Zeitung dreimal wöchentlich
Braunschweigische Feuerwehr-Zeitung
Limbach starb am 3. März 1898 und war mit Adolphine (geb. Ohms, 1833–1898) verheiratet, beide haben auf dem Historischen Magnifriedhof in Braunschweig ihre letzte Ruhestätte.[11][12] Das Unternehmen Albert Limbach Druck- u. Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG wurde unter seinem Namen weitergeführt.
Literatur
100 Jahre Limbach-Druck [100 Jahre Druck- u. Verlagshaus Albert Limbach]. Limbach, Braunschweig 1965, OCLC72225252.
100 Jahre, trotzdem jung zum 100jährigen Bestehen am 28. Okt. 1965 ; Buchdruckerei … Berglein & Limbach. 1965, OCLC258759693.
Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918) (= Braunschweiger Werkstücke. Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv und der Stadtbibliothek, Reihe A, Band 40, Der ganzen Reihe Band 93), Reichold, Braunschweig 1995, ISBN 3-930459-08-6.
Linus Irmisch: Kurze Geschichte der Buchdruckereien im Herzogtume Braunschweig. Zur 450 jährigen Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst. Im Vertrieb der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1890, OCLC251495453, S.27–28, und S. 39 (tu-braunschweig.de [PDF; 2,2MB]).
Robert Jordan: Die Zeitungen der Stadt Braunschweig. Skizze zu einer Chronik. Hildesheimer Kurier, Hildesheim 1921.
↑Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918). S. 45–46.
↑Regulativ über die Heranbildung und Ergänzung der Officiere des Herzoglich Braunschweigischen Truppencorps. 1866, OCLC248089644.
↑Friedrich Lüttge, Elise Harder: Nachrichten über die höhere Töchterschule … aus den zwei Jahren von Ostern 1864–1866. Berglein und Limbach, Braunschweig 1866, OCLC834275480.
↑Oscar Kropff & Comp: Der practische Mineralwasser-Fabrikant, oder, Anleitung zur Fabrikation aller moussirenden Getränke, namentlich der Mineral- und Luxuswässer, Fabrikation von klarhaltbarem Champagner, moussirendem Maitrank und Apfelwein, klarhaltbaren moussirenden Limonaden, Punsch, Grog u.: ferner der moussirenden köstlichen Getränke von amerikanischem Eis Crême mittelst Mineralwasser-Bereitungsmaschinen eigener Construction … Berglein & Limbach, Braunschweig 1870, OCLC23302359.
↑Arbeitertag für Braunschweig und Weitere Umgegend: abgehalten zu Braunschweig, Sonntag, den 21. Juli 1867. Berglein & Limbach, Braunschweig 1867, OCLC831157298.
↑Programm und Organisation der socialdemokratischen Arbeiterpartei. Berglein & Limbach, Braunschweig 1872, OCLC254240858.
↑Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918). S. 50–51.
↑Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918). S. 52–53.
↑Linus Irmisch: Kurze Geschichte der Buchdruckereien im Herzogtume Braunschweig. Zur 450 jährigen Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst. Im Vertrieb der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1890, S.27–28 (tu-braunschweig.de [PDF; 2,2MB]).
↑Linus Irmisch: Kurze Geschichte der Buchdruckereien im Herzogtume Braunschweig. Zur 450 jährigen Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst. Im Vertrieb der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1890, S.39 (tu-braunschweig.de [PDF; 2,2MB]).