Reck wurde als Sohn eines Postbeamten im ehemaligen Schlesien geboren. Von 1932 bis 1938 besuchte er das Hindenburg Realgymnasium in Oppeln. Im Alter von 16 Jahren wurde er Matrose bei der Handelsmarine. Ab 1941 war er Soldat bei der Kriegsmarine. Nach Kriegsende übersiedelte er mit der Familie nach Flensburg.[1] Nach dem Abitur 1947 war er Schüler des Malers und Schriftstellers Hans Holtorf in Bockholmwik bei Flensburg. 1948 wurde er Student an der Landeskunstschule in Hamburg bei Alfred Mahlau[2] 1949 bekam Reck ein Halbjahres-Stipendium an der Kunstschule in Nottingham, England. 1950 studierte er an der École des Beaux-Arts in Paris.[3] Bis 1954 unternahm er Studienreisen durch England, Frankreich und Norditalien.[4]
Ab 1951 lebte Reck als freischaffender Künstler in Hamburg. 1952 bekam er ein Stipendium des Kulturkreises im BDI, 1955 das Lichtwark-Stipendium der Freien und Hansestadt Hamburg. Reck war ab 1954 mit Maria-Louise, geb. Schlüter verheiratet, mit der er acht Kinder hat. Ab 1961 lebte er mit seiner Familie in Henstedt-Rhen.
1962 bekam er ein Schiffsreise-Stipendium des BDI, das wegen der Kuba-Krise nicht nach Mexiko, sondern nach Südafrika ging. Begeistert von der afrikanischen Landschaft übersiedelte er 1963 mit seiner Familie nach Johannesburg. Von 1965 bis 1968 arbeitete er dort als Dozent an der School of Art. 1969 kehrte er nach Deutschland zurück und studierte in Düsseldorf am Städtischen Seminar für werktätige Erziehung bei Erwin Heerich, wo er 1970 mit dem Lehrer-Diplom abschloss. Danach war er für fünf Jahre Lehrer an der Hamburger Fachschule für Sozialpädagogik.
1976 verkaufte er das Haus in Rhen und erwarb einen Lotsenkutter, den er hochseetüchtig machte. Außerdem machte er das Hochseesegelpatent. Ab September 1976 unternahm er eine neunmonatige Überfahrt mit einem Großteil der Familie an Bord der „Inopoleku“ nach Natal. Ab 1977 widmete er sich dem Aufbau der Bildweberei „Phumalanga“ im Ezulwinital in Swasiland zusammen mit seiner Ehefrau Maria-Louise. 1979 baute er das „Art and Craft Center“ in Ngwenya, Swasiland auf. 1984 war die Eröffnung von Studios mit Werkstätten und Ausbildungseinrichtungen für junge Afrikaner in Ngwenya. 1989 erfolgte die Eröffnung eigener Ausstellungsräume „Endlotane Studios“. 2003 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er ab 2006 ein Atelier in Hamburg-Niendorf hatte. Ab Ende 2011 lebte er wieder nahe der Alsterquelle in Henstedt-Ulzburg. Reck veröffentlichte zahlreiche Artikel in Times of Swaziland und im Joseph von Eichendorff-Konservatorium. Im Juni 2017 zog Reck mit seiner Ehefrau wieder nach Hamburg, wo er 2019 verstarb.
Sündenfall, 1962, Kohle, 180 × 140
Choreographie eines Eingeborenentanzes, 1966, Tempera, 150 × 109
Kulturpreis 2012 der Gertraud und Heinz Manke-Stiftung
Literatur
Armin Eichholz: Munterkeit bis ins kleinste. Die kleine Naturkunde des Herrn Albert Christoph Reck. In: Gebrauchsgraphik 8/1961, S. 18–23.
Reck, Albert Christoph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961 (archive.org – Leseprobe).
Albert Christoph Reck. Katalog Galerie Sfeir-Semler. Kiel 1985
Albert Christoph Reck. Logbuch. Ausstellungskatalog Stadtwerke Kiel 1990. Hrsg. von Walter Niebergall
Birte Gaethke: Albert Christoph Reck: Malerei, Grafik und Tapisserien, 9. Juli 1997 bis 15. Januar 1998.
Albert Christoph Reck. Ars Borealis. Edition zur zeitgenössischen Kunst im Norden. Kiel 2012
↑Joachim Kruse (Hrsg.): Zeitgenössische Kunst in Schleswig-Holstein, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorp, 1973, Seite 84 (Auszug)
↑Peter Reindl: Alfred Mahlau und seine Schüler. Verlag Hans Christians, Hamburg, Seite 43.
↑Efrem Tavoni, Elaina Guidi (Hrsg.): I. Triennale internazionale della xilografia contemporanea, Museo della xilografia Ugo da Carpi, Verlag Alfa, 1969, Seite 42 (Auszug)
↑Volker Detlef Heydorn: Maler in Hamburg, Band 3 (1966–1974), Verlag Christians, Hamburg 1977, Seite 138 (Auszug)