Albert Ball wuchs in Nottingham auf. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zum Militärdienst. Im Oktober 1914 wurde er zum Unterleutnant befördert, fand aber keine Verwendung an der Front in Frankreich. Ab Juni 1915 nahm Ball privat Flugstunden und bat dann um seine Versetzung zum Royal Flying Corps (RFC), die ihm gewährt wurde. Er wurde zum Militärpiloten ausgebildet und erhielt seinen Flugschein im Januar 1916. Im nächsten Monat kam er in Frankreich zum Fronteinsatz, wo er Aufklärungsflüge mit einer Royal Aircraft Factory B.E.2 durchführte. Am 27. März 1916 wurde er durch Flakfeuer abgeschossen. Er überlebte unverletzt. Ab April 1916 durfte er eine einsitzige Bristol Scout fliegen und wurde im Mai 1916 zu den Jagdfliegern versetzt. Am 16. Mai 1916 erzielte er seinen ersten Sieg im Luftkampf. Bis zum 2. Juli hatte er die Zahl seiner Abschüsse feindlicher Fluggeräte[1] auf 7 erhöht.
Im August 1916 wurde Ball mit dem Military Cross ausgezeichnet. An seinem 20. Geburtstag wurde er zum Captain befördert und bis zum Ende des Monats August hatte er die Zahl seiner Abschüsse feindlicher Maschinen oder Fesselballons auf 17 erhöht.
Am 26. September 1916 wurde Ball mit dem Distinguished Service Order mit einer Spange ausgezeichnet.[2] Bis zum Ende dieses Monats wurden ihm 31 Abschüsse angerechnet, was ihn zu diesem Zeitpunkt zum erfolgreichsten britischen Jagdflieger machte.
Ab dem 3. Oktober 1916 befand sich Ball zu einem längeren Urlaub in England. Dort wurde er am 18. November 1916 vom König empfangen. Am 25. November 1916 wurde ihm die 2. Spange zum Distinguished Service Order verliehen. Er war damit der erste Brite, dem dieser Orden dreimal verliehen wurde.
Nach unterschiedlichen Verwendungen in England kam Ball am 7. April 1917 wieder zum Fronteinsatz in Frankreich. Weitere Erfolge im Luftkampf stellten sich sofort ein.
Am Abend des 7. Mai 1917 wurde Albert Ball hinter der Frontlinie von Jagdfliegern der deutschen Jagdstaffel 11, vermutlich von Lothar von Richthofen, abgeschossen. Er überlebte den Absturz seiner Maschine nicht. Deutsche Truppen bargen seinen Leichnam und setzten ihn mit allen militärischen Ehren bei. Sein Grab befindet sich noch heute unter den deutschen Kriegsgräbern auf dem Gemeindefriedhof von Annœullin in Frankreich.[3]
Am 8. Juli 1917 wurde ihm posthum das Victoria-Kreuz verliehen.
Würdigung
Albert Ball war der erste Jagdflieger, der in weiten Kreisen des Britischen Empire aufgrund seiner Leistungen im Kriegseinsatz populär wurde. Insgesamt wurden ihm 44 Abschüsse feindlicher Maschinen oder Ballons zuerkannt.
Chaz Bowyer: Albert Ball VC. William Kimber & Co, London 1977, ISBN 0-7183-0045-9 (englisch).
Chaz Bowyer: For Valour: The Air VCs. William Kimber & Co, London 1978, ISBN 0-7183-0425-X (englisch).
Walter A. Briscoe, Stannard, H. Russell: Captain Ball VC: The Career of Flight Commander Ball VC, DSO. Herbert Jenkins, London 1918, OCLC220029181 (englisch).
J. M. Bruce: War Planes of the First World War: Fighters Volume 1. Macdonald & Co, London 1965, OCLC2835850 (englisch).
James McCudden: Flying Fury: Five Years in the Royal Flying Corps. Greenhill, London 2000, ISBN 1-85367-406-0 (englisch, [1919]).
Colin Pengelly: Albert Ball VC: The Fighter Pilot Hero of World War I. Pen and Sword Press, South Yorkshire 2010, ISBN 1-84415-904-3 (englisch).
Alex Revell, Dempsey, Harry: No 56 Sqn RAF/RFC. Osprey, Oxford 2009, ISBN 1-84603-428-0 (englisch).
Linda Raine Robertson: The Dream of Civilized Warfare: World War I Flying Aces and the American Imagination. University of Minnesota Press, Minneapolis 2003, ISBN 0-8166-4270-2 (englisch).
Christopher Shores: British and Empire Aces of World War 1. Osprey, Oxford 2001, ISBN 1-84176-377-2 (englisch).
Christopher Shores, Franks, Norman; Guest, Russell: Above the Trenches: A Complete Record of the Fighter Aces and Units of the British Empire Air Forces, 1915–1920. Grub Street, London 1990, ISBN 0-948817-19-4 (englisch).