Alain Bombard wurde vor allem bekannt durch seine medizinisch-technischen Untersuchungen zur Möglichkeit des Überlebens von Schiffbrüchigen in den 1950er Jahren, die teilweise auf spektakulären Selbstversuchen beruhen. Ab Juli 1952 segelte er von Monaco nach Gran Canaria und von dort in 65 Tagen über den Atlantik, angeblich ohne Trinkwasser und Lebensmittel mitzuführen. Nach eigenen Angaben ernährte er sich unterwegs nur von (geringen Mengen) Meerwasser und Meerestieren, vor allem Fischen, deren ausgepresste Flüssigkeit er als Trinkwasser genutzt habe. Er kam am 23. Dezember auf Barbados an. Bombard verlor auf der Reise ca. 25 kg Gewicht und litt später an Wirbelsäulenbeschwerden, die auf seine Ozeanfahrt zurückgeführt wurden.[1]
Bombards Selbstversuch wurde wenige Jahre später durch Hannes Lindemann angefochten. Lindemann gelang es nicht, Bombards Selbstversuch zu wiederholen, stattdessen benötigte er zum Überleben Regenwasser als Trinkwasser; er behauptete deshalb später, Bombard habe tatsächlich Süßwasser mit an Bord genommen und getrunken und sei außerdem auf dem Atlantik heimlich mit Lebensmitteln versorgt worden. Lindemanns von Bombard abweichende Ergebnisse nutzte die Weltgesundheitsorganisation für ihre Ratschläge für die Seefahrt.[2]
Bombard propagierte außerdem das Mitführen von Schlauchbooten auf Schiffen anstelle der bisher üblichen hölzernen Rettungsboote.