Ákos Doma wuchs in Ungarn auf. Mit seinen Eltern emigrierte er über Italien nach England, bevor er im Alter von 14 Jahren nach Amberg kam. Am Erasmus-Gymnasium in Amberg absolvierte er 1984 das Abitur. Im Anschluss studierte Doma zwei Jahre in MünchenAnglistik, Amerikanistik und Germanistik. 1986 wechselte er an die Katholische Universität Eichstätt. 1994 wurde er mit der Dissertation „Die andere Moderne. Knut Hamsun, D.H.Lawrence und die lebensphilosophische Strömung des literarischen Modernismus“ promoviert.
Für seinen im Jahr 2011 erschienenen Roman Die allgemeine Tauglichkeit wurde Doma mit einem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. Er gestaltete darin „eine moderne Gaunerkomödie auf sprachlich raffinierte und außerordentlich witzige Weise“, hieß es in der Begründung der Jury.[1] Der Roman wurde für den Hotlist-Preis der Unabhängigen Verlage nominiert und gewann dessen Internet-Abstimmung. 2012 wurde Doma zum Dresdner Stadtschreiber gewählt, 2013 erhielt er das Spreewald-Literatur-Stipendium sowie Stipendien im Stuttgarter Schriftstellerhaus (2013) und im Heinrich-Heine-Haus Lüneburg (2014). Im gleichen Jahr wurden ihm für die „herausragende literarische Qualität seines Werkes“[2] das Prager Literaturstipendium sowie ein Literaturstipendium des Freistaats Bayern 2014 zugesprochen. Für 2015 erhielt er ein Stipendium des Deutschen Studienzentrums in Venedig. Sein dritter Roman Der Weg der Wünsche schaffte es auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis.[3] 2019 war er Stadtschreiber zu Rheinsberg. 2020 erhielt das von ihm übersetzte Buch Lob der Melancholie von László F. Földényi den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.
Privates
Doma lebt mit seiner Familie in Eichstätt.
Dissertation
Die andere Moderne. Knut Hamsun, D.H.Lawrence und die lebensphilosophische Strömung des literarischen Modernismus. Bouvier Verlag, Bonn 1995, ISBN 978-3-416-02585-0.
Ralf Hentrich, Über Horizonte hinaus, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Cottbus 2014 (Einführung zum Katalog)
„Vorbei“ (Erzählung) und „Die Stille der Bleiche“ (Gedicht), in Spreewald Anthologie V, Cottbus 2015
„Ganz die Alte“ (Budapest-Essay), ADAC Reisemagazin: Budapest, München 2016
„Rausch und Melancholie der Farben“, Kahnpost 4/2016
„Eine Bücherkapelle“, Börsenblatt 17-2017
„Die Zähmung der Freiheit. Fußball und Neoliberalismus“, Der tödliche Pass. Heft 87, 2017
„Liebe in Zeiten der Biophobie. Jean Eustaches Film Die Mama und die Hure“. Rheinsberger Bogen 49, Rheinsberg 2019. Auch ersch. in: Hier soll Preußen schön sein. Hrsg.: Peter Böthig. Quintus Verlag, Berlin 2020
„Der Fußball und die Heuschrecken“, Passauer Neue Presse/Donaukurier, 1./2.5.2021
„Die Welt zu Gast bei Weltverbesserern“, Passauer Neue Presse/Donaukurier, 3./4.7.2021
„Dostojewski. Chronist der Umbrüche und seelischen Abgründe“, Passauer Neue Presse/Donaukurier, 11.11.2021
Buchübersetzungen
László F. Földényi, Heinrich von Kleist. Im Netz der Wörter, Matthes & Seitz, München, 1999. 552 S.
Péter Nádas, Schöne Geschichte der Fotografie, Berlin V., Berlin, 2001. 132 S.
László F. Földényi, Newtons Traum. Matthes & Seitz, Berlin, 2005. 288 S.
Béla Hamvas, Kierkegaard in Sizilien. Ausgewählte Essays, Matthes & Seitz, Berlin, 2006. 288 S.
Berlin, meine Liebe. Schließen Sie bitte die Augen. Ungarische Autoren schreiben über Berlin. Hrsg.: N. Hartl. Matthes & Seitz, Berlin, 2006. 252 S. (Mitübers.)
Péter Nádas, Spurensicherung, Berlin Verlag, Berlin, 2007. 171 S. (Mitübers.)
László Végel, Exterritorium, Matthes & Seitz, Berlin, 2007. 256 S.
Sándor Márai, Literat und Europäer. Tagebücher 1943-44, Piper, München, 2009. 472 S.
László F. Földényi, Schicksallosigkeit. Ein Imre-Kertész-Wörterbuch, Rowohlt, Reinbek, 2009. 363 S.
Péter Nádas, Schatten an Mauern, Verlag Thomas Reche, Neumarkt i. d. Opf., 2009. 56 S.
László F. Földényi, H. v. Kleist, E. G. Craig, Marionetten und Übermarionetten, Matthes & Seitz, Berlin, 2011. 160 S. (Mitübers.)
Péter Nádas, Daniel Graf (Hrsg.), Péter Nádas lesen. Bilder und Texte zu den Parallelgeschichten, Rowohlt, Reinbek b. Hamburg, 2012. 240 S. (Mitübers.)
Péter Nádas, Arbor mundi. Über Maler, Bildhauer und Fotografen, Nimbus, Wädenswil, 2012. 200 S. (Mitübers.)
László F. Földényi, Starke Augenblicke. Physiognomie der Mystik. Matthes & Seitz, Berlin, 2013. 212 S.
Péter Nádas, Gombosszeg, Verlag Thomas Reche, Neumarkt i. d. Opf., 2014, 56 S. (Mitübers.)
Sándor Márai, Italien, Italien!, Verlag Thomas Reche, Neumarkt i. d. Opf., 2014, 116 S.
László F. Földényi, Orte des Todes. Matthes & Seitz, Berlin, 2017, 89 S.
Péter Nádas, Leni weint. Essays, Rowohlt, Reinbek b. Hamburg, 2018, 527 S. (Mitübers.)
László F. Földényi, Lob der Melancholie, Matthes & Seitz, Berlin, 2019, 277 S. (Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2020)
László F. Földényi, Der Maler und der Wanderer. Caspar David Friedrichs Ur-Kino, Matthes & Seitz, Berlin, 2021, 192 S.
Kurzübersetzungen
Etwa 130 Artikel, Essays und Interviews von György Konrád, Árpád Schilling, Péter Nádas, László F. Földényi, Endre Kukorelly, László Márton, Zsolt Láng, Imre Oravecz, László Garaczi, Ottó Tolnai, László Végel, Béla Hamvas, István Eörsi und András B. Vágvölgyi für Bücher, Zeitungen (NZZ, SZ, ZEIT, Tagesspiegel etc.) und Zeitschriften (Lettre International, Sprache im technischen Zeitalter, Sinn und Form, Wespennest, die horen, PARKETT, du, Merkur, Valerio, Tumult etc.).
Sachbuch – Literarische Schreibwerkstätten
Dialoge im Deutschunterricht. Bd. 1 Identitäten, Bd. 2 Emotionen, Bd. 3 Lebenswelten, Bd. 4 Unterrichtswelten. Hrsg. J. Roche / G. L. Schiewer. Narr, Tübingen, 2017–2021 (Mitautor, konzeptuelle Assistenz)
Film
Monatliche Reihe „Akzente Film“ im Filmstudio Eichstätt, 2005 bis heute
Jährliche Filmwoche im Hotel Bleiche Resort & SPA, 2015 bis heute (Kurator, Filmeinführungen)