Der Dienst ermöglicht es, Dateien zwischen macOS- bzw. iOS- und iPadOS-Geräten ohne externe LAN- oder Wi-Fi-Verbindungen auszutauschen. Dieser wurde erstmals in Mac OS X Lion in macOS implementiert. Mit iOS 7 ist AirDrop auch auf iOS-Geräten verfügbar. Seit OS X Yosemite und iOS 8 funktioniert AirDrop auch zwischen Macs und mobilen Geräten.[1] Die Konfiguration sowie die Verbindung zwischen den Geräten erfolgt automatisch, somit müssen vom Anwender keine weiteren Einstellungen getätigt werden.
Laut Apple funktioniert AirDrop bei einer Entfernung von bis zu neun Metern.[2] Bei Abständen von circa einem Meter erreicht AirDrop eine Geschwindigkeit von 12–15 Megabyte pro Sekunde, diese nimmt aber bei größerer Entfernung rapide ab. Ein Test der Online-Zeitschrift Golem maß eine durchschnittliche Datenrate von 3,7 MB/s bei einem Abstand von zwei Metern.[3] Die maximale theoretische Übertragungsrate beträgt 18 MB/s.[3]
AirDrop zwischen Macs und iOS-Geräten benötigt ein Mac Modell ab 2012 mit OS X Yosemite (Version 10.10).[5] Zudem ist es möglich, AirDrop bei Hackintosh-Computern (Geräte, die nicht von Apple stammen, jedoch macOS installiert haben) mit einer geeigneten WLAN-Karte über einen Kommandozeilen-Befehl im Terminal zu aktivieren.[6]
iOS und iPadOS
Auf der WWDC im Juni 2013 wurde zusammen mit der Vorstellung von iOS 7 bekannt gegeben, dass AirDrop auch auf iPhones, iPads und iPod touchs möglich ist.
Hier erfolgt die Steuerung über das integrierte Kontrollzentrum. Dateien können dabei über das Teilen-Menü ausgetauscht werden.[7]
AirDrop ist auf folgenden Geräten mit iOS 7 verfügbar:
Auf älteren iOS-Geräten (z. B. dem iPhone 4) ist AirDrop, mangels 5-GHz-WLAN-Standard, das für Wi-Fi Direct notwendig ist, nicht möglich.[8] Auf dem iPad der 3. Generation wäre AirDrop zwar möglich, wurde aber von Apple bewusst deaktiviert. Es lässt sich mit Drittprogrammen aus dem Cydia-Store aktivieren.[9] Auch auf iPadOS ist der Dienst verfügbar.
Von typischen Wi-Fi Direct Implementierungen unterscheidet sich AirDrop aus Benutzersicht in drei Punkten:
Bei AirDrop wird nicht nur WLAN, sondern auch Bluetooth als Übertragungsprotokoll genutzt. Vor der eigentlichen WLAN-Verbindung erfolgt über Bluetooth die Erkennung der unmittelbaren Nachbargeräte im Auswahlmenü – dieser Umstand ist mit dem geringeren Energieverbrauch gegenüber WLAN zu begründen, da die Empfangsbereitschaft von AirDrop auch im Hintergrund aktiv geschaltet werden kann.
Die Anzeige der Nachbargeräte, mit denen man sich verbinden kann, erfolgt nicht über selbst frei wählbare Gerätebezeichnungen, sondern über das Profilfoto des aktuell eingeloggten Benutzers auf dem jeweiligen Gerät.
Das Verbinden zum gemeinsamen Ad-hoc-Netzwerk erfolgt ohne manuelle Passworteingabe. Sowohl Sender als auch Empfänger müssen jeden Transfer bestätigen.
Sicherheitsanalysen
Für eine Sicherheitsanalyse[11] wurden AirDrop und AWDL nachgebaut und der Open-Source-Quellcode als OpenDrop[12]
und Open Wireless Link (OWL)[13] auf GitHub veröffentlicht.
Das ungewollte Zusenden von Daten über AirDrop wurde von der englischen Presse nach einem Zwischenfall im Sommer 2015 „Cyber-Flashing“ getauft. Damals hatte eine Frau in einem Personenzug anzügliche Bilder auf ihrem iPhone empfangen, die ihr ein Mitreisender zugeschickt hatte.[18]
Apple reagierte mit einer Option, nur im Adressbuch hinterlegte Kontakte zu akzeptieren.
↑Milan Stute, Sashank Narain, Alex Mariotto, Alexander Heinrich, David Kreitschmann, Guevara Noubir und Matthias Hollick: A Billion Open Interfaces for Eve and Mallory: MitM, DoS, and Tracking Attacks on iOS and macOS Through Apple Wireless Direct Link. In: 28th USENIX Security Symposium (USENIX Security '19). August 2019 (englisch, usenix.org).