Aias der Lokrer (altgriechischΑἴαςAías, lateinischAiax, deutsch Ajax), Sohn des lokrischen Königs Oileus und zur Abgrenzung vom Telamonier auch Ajax der Kleine genannt, war ein griechischer Kämpfer vor Troja und als zweitschnellster Läufer (nach Achilleus) und Speerwerfer bekannt.
Nach Trojas Fall vergewaltigte er im Heiligtum AthenesKassandra, ihre Priesterin.[1] Athene beklagte sich daraufhin bitterlich bei ihrem Vater Zeus, woraufhin dieser ihr einen frisch von Hephaistos geschmiedeten Donnerkeil überließ, mit dem sie das Schiff des Aias auf dessen Heimfahrt durchbohrte. Der Lokrer ruderte mit bloßen Händen, um sich über Wasser zu halten, doch Athene quälte ihn weiter. Poseidon jedoch erbarmte sich seiner und schleuderte ihn mit einer gewaltigen Welle auf einen Felsen. Aias begann noch auf dem Felsen zu prahlen, er sei den Göttern zum Trotz dem Meer entronnen. Diese Hybris erzürnte Poseidon derart, dass er mit seinem Dreizack den Felsen spaltete, wobei die Hälfte, auf der Aias stand, ins Meer stürzte. Während er unterging, schleuderte Poseidon einen Hügel auf ihn. So wurde der Kleine Aias (symbolisch) von der Erde und den Göttern zugleich bezwungen.
Aias bedrängt Kassandra im Tempel der Pallas Athene
Dimitri Liebsch: Aias. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 33–40, hier S. 33, 38–40.
Weblinks
Commons: Aias – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien