Dieser Artikel behandelt den Oghusen-Stamm der Afschar, für weitere Bedeutungen siehe Afschar (Begriffsklärung); für den Vornamen Afşar siehe Avşar.
Die Afschar, stärker eingedeutscht auch Afscharen (moderne türkische Schreibweise: Afşar oder Avşar, persisch افشار, DMGAfšār), waren ein bedeutender Oghusen-Stamm, die wiederum zu den Turkvölkern gehören.
Heute gibt es noch Reste des Stammes in der Türkei, in Aserbaidschan sowie in weiteren Staaten des Nahen Ostens und auf dem Balkan. In der heutigen Türkei gibt es 55 Orte mit dem Namen Afşar oder Avşar, im Iran 23 und in Afghanistan sieben Orte mit dem Namen Afschar oder Avschar und in Aserbaidschan einen Ort mit dem Namen Avşar.
Als Muttersprache sprechen die Nachfahren der Afscharen heute verschiedene türkische und aserbaidschanische Dialekte. Im Iran und in Afghanistan sind sie weitestgehend assimiliert und sprechen meist die Persische Sprache. Die bis vor wenigen Generationen noch attestierte, nach ihnen benannte afscharische Sprache wird nur noch von wenigen, meist älteren Afscharen verstanden und gesprochen. Die Afscharen sind auch für ihre besonderen, handgeknüpften Afschar-Teppiche bekannt, die noch in den 1990er Jahren nach althergebrachter Tradition mit typischen Mustern hergestellt wurden. Diese Muster werden selbst im herkömmlichen, so genannten Perserteppich verwendet.
Literatur
Thomson Gale: Encyclopedia of The Modern Middle East and North Africa, Detroit 2004, S. 1112.
Georg Stöber: Die Afshār. Nomadismus im Raum Kermān (Zentraliran). Geographisches Institut, Marburg/Lahn 1978 (= Marburger Geographische Schriften, 76)