Stählin studierte in Erlangen von 1840 bis 1844 Evangelische Theologie und Philosophie. Während seines Studiums trat er im Wintersemester 1840/41 der christlichen StudentenverbindungUttenruthia Erlangen bei.[2] Er war 1847 Vikar in Ostheim und 1849 Vikar in Aha bei Gunzenhausen. Von 1850 bis 1866 war er Pfarrer in verschiedenen bayerischen Pfarreien, von 1866 bis 1879 Konsistorialrat in Ansbach und von 1879 bis 1883 Oberkonsistorialrat in München. Er erhielt 1880 die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät Erlangen. 1883 wurde er von König Ludwig II. zum Oberkonsistorialpräsidenten ernannt und bekleidete dieses Amt bis 1896.
Seine Predigten wurden vielfach gedruckt und fanden weite Verbreitung. Daneben befasste er sich auch mit kirchengeschichtlichen und kirchenrechtlichen Fragen, beispielsweise mit Justin dem Märtyrer (1880) und Philipp Melanchthon (1897).
Stählin war als ältestes von 14 Kindern des Pfarrers Martin Stählin (1781–1855) und der Ida Brack (1796–1885) Mitglied einer bekannten Theologen- und Gelehrtenfamilie.[3] Eine seiner Schwestern war die Oberin von NeuendettelsauTherese Stählin, zu seinen Neffen gehören der Theologe und Bischof Wilhelm Stählin und der Altphilologe Otto Stählin.
Friedrich Wilhelm Kantzenbach: Adolf von Stählin und das Landeskirchentum. Beobachtungen zum Weg der bayerischen Landeskirche von 1848 bis 1871 und weiter bis 1918. In: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte (ZBayerKG) 40, 1971, S. 206–226.
↑Leopold Petri (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis des Schwarzburgbundes. Vierte Auflage, Bremerhaven 1908, S. 165, Nr. 502.
↑Vgl. Heinrich Gürsching: Ahnenprobe Stählin. In: Quatember 1953, S. 222–224; Otto Stählin u. a.: Die Familie Stählin aus Memmingen (Deutsches Familienarchiv. Bd. 11). 1959.