Adolf Seilacher, der schon als Jugendlicher Fossilien sammelte und im Alter von 18 Jahren eine erste Publikation über fossile Haie veröffentlichte, studierte ab 1945 an der Universität Tübingen. Dort wurde er 1951 bei Otto Heinrich Schindewolf promoviert mit einer Studie Zur Einteilung und Deutung fossiler Lebensspuren. Seine Habilitation erfolgte über Kalkschwämme (Sphinctozoa). Nach Stationen in Frankfurt am Main, Bagdad und Göttingen war er von 1964 bis 1990 als Nachfolger von Otto Heinrich Schindewolf Professor für Paläontologie in Tübingen.
Von 1987 bis 1999 war er zusätzlich Adjunct Professor an der Yale University.
Adolf Seilacher galt als einer der profiliertesten und innovativsten Paläontologen weltweit. Er lieferte bedeutende Beiträge zur Palichnologie (Spurenfossilkunde), einem Gebiet, in dem er seit den 1960er Jahren Maßstäbe setzte. Weitere Impulse gab er zum Thema Fossillagerstätten, natürliche Konstruktionen (Konstruktionsmorphologie) und der Deutung präkambrischer Organismen (Vendobionten).
Ab 1964: Zentralblatt für Geologie und Paläontologie (Abteilung Paläontologie)
Ab 1969: Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie
Mit Hans Hagdorn: Muschelkalk (= Sonderbände der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg. 2). Schöntaler Symposium 1991. Goldschneck-Verlag Weidert, Stuttgart (i. e.: Korb] 1993, ISBN 3-926129-11-5.
Schriften
Elasmobranchier-Reste aus dem oberen Muschelkalk und dem Keuper Württembergs. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaontologie, Monatshefte, (10), 256–271, Stuttgart 1943
Ein weiterer altertümlicher Elasmobranchier (Phoebodus keuperinus n. sp.) aus dem württembergischen Gipskeuper. Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Monatshefte, (1–4), 24–27, Stuttgart 1948
Fossil art. engl. Ausgabe 2008, dt. Ausgabe 2013 bei E. Schweizerbart Science Publishers, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-510-65277-8.
Literatur
Biographie in: Werner K. Weidert (Hrsg.): Klassische Fundstellen der Paläontologie. Band 2: 23 Fundgebiete und Aufschlüsse in Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Österreich, Schweiz und Tschechoslowakei. Goldschneck-Verlag, Korb 1990, ISBN 3-926129-05-0 (dort von Seilacher der Abschnitt Holzmaden).
Derek E. G. Briggs: Adolf Seilacher (1925–2014). In: Nature. Band 509, Nr. 7501, 2014, S. 428, doi:10.1038/509428a