Er arbeitete zunächst für die städtischen Elektrizitätswerke München[4] und der Baugesellschaft für technische Anlagen in Augsburg. Ab 1908 hatte er als Projektingenieur der Stuttgarter Firma Reisser rund 50 Elektrizitätswerke im süddeutschen Raum errichtet sowie zahlreiche Tochtergesellschaften gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg berief man ihn in den Vorstand der Reisser-Elektrizitäts-Versorgungs-AG. 1924 wechselte er zu den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) nach Biberach an der Riß. In den 1920er Jahren wirkte er mit Einführung der Grundpreistarife bahnbrechend für ganz Deutschland. Am 10. April 1933 wurde OEW-Direktor Pirrung als Gegner des Nationalsozialismus „bis auf weiteres beurlaubt“. Zum 1. April 1939 hatte sich die OEW mit der Elektrizitäts-Versorgung Württemberg AG (EVW) und anderen Zweckverbänden zur Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS) zusammengeschlossen.[5]
Während des Dritten Reiches führte er in Berlin ein erfolgreiches Sachverständigenbüro für Energiewirtschaft und Wasserkraftnutzung.[6] Hier war er befreundet mit Eugen Bolz, der Ende 1944 inhaftiert und bald darauf hingerichtet wurde.
Schon bald nach Kriegsende wurde er von den Franzosen beauftragt, sich um die Energiewirtschaft in ihrer Besatzungszone zu kümmern.[7] Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1953 war er Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes der Energie-Versorgung Schwaben AG, Stuttgart. Von 1953 bis 1965 gehörte er dem Aufsichtsrat der Energie-Versorgung Schwaben AG an.
Am 5. April 1946 war er Gründungsmitglied der CDU im Landkreis Biberach.[8] 1948 wurde er Ehrenbürger der Stadt Biberach an der Riß, wo auch eine Straße nach ihm benannt ist.
Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband (1963)
Veröffentlichungen
Deutsche Elektrizitätswirtschaft: Nach e. auf d. Jahresversammlg d. Handels- u. Industriebeiräte d. Dt. Zentrumspartei am 18. März 1931 zu Berlin geh. Vortrag
Elektrizitätstarife : Untersuchungen über Gestaltung von Grundgebührentarifen für Kleinabnehmer; 1932
Literatur
Karl Ritter von Klimesch (Hrsg.): Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft. Verlag Johann Wilhelm Naumann, Augsburg 1951, o. S.
Rudolf Dzierzon: Prof. Dr.-Ing. E.h. Dipl.-Ing. Adolf Pirrung – Ein Leben für die Elektrizitätswirtschaft. 1970.
Fred L. Sepaintner: Baden-Württembergische Biographien. i. A. der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, ISBN 978-3-17-014117-9.