Die Abtei Beauport wurde im Jahr 1202 mit Unterstützung von Alain I., Graf von Penthièvre († 1212) gegründet. Er stellte Land zwischen der Mündung des Correc und einer Sumpfgegend zur Verfügung, die „Pré aux oies“ (Gänseweide), auf der sich Mönche aus der Prämonstratenserabtei La Lucerne bei Avranches niederließen.
Ausgestattet mit päpstlichen Privilegien begannen sie 1203 mit dem Bau des Klosters. Beauport gedieh vor allem im 13. und 14. Jahrhundert und hatte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine erneute Blütephase. Dem Abstieg ab 1750 folgte die Schließung im Jahr 1790. 1797 kaufe Louis Morand, Island-Fischer aus Paimpol, einen Teil der Abtei, der Rest wurde Eigentum der Gemeinde Kérity. Die mit der Schließung einsetzende Plünderung der Abtei wurde erst 1862 beendet, als Beauport als Monument historique klassifiziert wurde.
1992 kam Beauport in den Besitz des Conservatoire du littoral. Die Abbaye de Beauport zählt zu den namhaften touristischen Ziele unter den ehemaligen Klosteranlagen der Bretagne.
Bauten
Von der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche stehen noch die Fassade, das Hauptschiff (ohne Dach), das nördliche Seitenschiff und das linke Querschiff. Der lange Kapitelsaal im Osten des Klosters mit seinen polygonalen Apsiden ist ein ausgezeichnetes Beispiel anglonormannischerGotik. Im Nordwesten befindet sich der Zugang zum weiträumigen Refektorium, das sich mit Rundbögen zum Meer hin öffnete. Auf den Vorhof hinaus führte das herzogliche Gebäude, das Gästehaus für die Pilger und der Zugang zum Gewölbekeller unter dem Refektorium. In einem weiteren Gebäuden wurden die Abgaben (auf Salz und Getreide) im Empfang genommen. Der zweischiffige Gästesaal wird heute als Empfangs- und Informationsgebäude genutzt.
Meiffret L.: Le domaine de l’abbaye de Beauport (Côtes d'Armor) : exemple de gestion active d’un site classé. In: Sites et monuments (bulletin de la Société pour la protection des paysages et de l’esthétique de la France), 2006, S. 29–31.
Les Abbayes Bretonnes Biennales des Abbayes Bretonnes. Le Sarment Fayard, Rennes 1983, ISBN 2-213-01313-6, S. 321–329.
François Attal: Beauport. Huit siècles d'histoire en Goëlo. Association des Amis de l'Abbaye de Beauport, Paimpol 2002. ISBN 2-913555-43-8.
Xavier Lavagne: Hervé Julien Le Sage, de l'abbaye de Beauport. Nouveaux documents. In: Analecta Praemonstratensia. Bd. 73. 1997. H. 3/4. S. 236–256.