Dieser Artikel behandelt die Saison 2016/17 der 2. Fußball-Bundesliga der Männer. Für die Saison in der 2. Frauen-Bundesliga siehe 2. Frauen-Bundesliga 2016/17.
Die 2. Bundesliga 2016/17 war die 43. Spielzeit der zweithöchsten deutschen Spielklasse im Fußball der Männer. Sie begann am 5. August mit dem Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den Bundesliga-Absteiger Hannover 96 (0:4) und endete am 21. Mai 2017. Vom 20. Dezember 2016 bis zum 26. Januar 2017 wurde sie durch die Winterpause unterbrochen.[1]
Mit dem VfB Stuttgart (letztmals 1976/77 zweitklassig) und Hannover 96 (2001/02) waren zwei angestammte Bundesligavereine abgestiegen, die dementsprechend als Favoriten auf den Aufstieg gehandelt wurden. Sie ersetzten den SC Freiburg und RB Leipzig, die in der Vorsaison die ersten beiden Plätze belegt hatten.
Das Aufstiegsrennen war mit Beginn der Rückrunde durch einen Vierkampf geprägt: Der VfB Stuttgart und Hannover 96 wurden ihrer Favoritenrolle spätestens nach dem ersten Saisondrittel gerecht, Herbstmeister wurde allerdings Eintracht Braunschweig, deren Saison im Zeichen ihres 50. Meisterschaftsjubiläums stand. Das Quartett wurde durch das Überraschungsteam Union Berlin komplettiert.
In der zweiten Saisonhälfte übernahm meist Stuttgart die Tabellenführung. Nachdem man am 25. Spieltag von Union Berlin und am 27. Spieltag von Hannover nochmal von Platz 1 verdrängt werden konnte, behielten die Schwaben bis zum Saisonende die Oberhand, wenngleich der Aufstieg und die Meisterschaft erst am letzten Spieltag gesichert werden konnte. Union verlor an Position 1 liegend das direkte Duell gegen Hannover und fiel in der Folge etwas ab, weshalb die Entscheidung zwischen den beiden niedersächsischen Rivalen Braunschweig und Hannover fallen musste, die am 32. Spieltag punktgleich auf Platz 2 und 3 lagen. Die Eintracht, die aufgrund der um ein Tor besseren Tordifferenz den direkten Aufstiegsplatz belegte, erlebte in Bielefeld ein Debakel und verlor 0:6, während Hannover gegen Stuttgart gewann. Den 96ern reichte am letzten Spieltag somit ein Remis zum Aufstieg. Braunschweig traf in der Relegation auf dem VfL Wolfsburg und damit erneut auf einen niedersächsischen Nachbarn. Durch zwei 1:0-Niederlagen verpasste man den Aufstieg.
Abstiegskampf
Der Karlsruher SC spielte von Beginn an gegen den Abstieg, fiel aber erst am 22. Spieltag auf einen direkten Abstiegsplatz. Zwar gewann Karlsruhe nochmal gegen den Tabellenzweiten Hannover 96, holte aus den letzten 11 Spielen aber nur noch vier Punkte und stieg am 31. Spieltag ab.
Eine Besonderheit war, dass die drei Teams, die zur Saisonhälfte die letzten drei Plätze belegten – FC St. Pauli, Erzgebirge Aue und Arminia Bielefeld – allesamt noch den direkten Klassenerhalt schafften, wobei die Hamburger mit 34 Punkten sogar die drittbeste Rückrunde spielten und im Endklassement auf Platz 7 landeten.
Einen großen Absturz erlebten hingegen die Neulinge von den Würzburger Kickers: Nach einem sechsten Platz in der Hinrunde konnte man nur noch sieben Punkte erringen und rutschte am vorletzten Spieltag auf den direkten Abstiegsplatz. Die Relegation musste der TSV 1860 München spielen, der im Duell mit Jahn Regensburg die Rettung verpasste. Weil 1860 keine Lizenz für die 3. Liga erhielt, startete man in der Folgesaison in der Regionalliga Bayern.
Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Drittplatzierten der 3. Liga 2016/17: TSV 1860 München
Abstieg in die 3. Liga 2017/18: TSV 1860 München, Würzburger Kickers, Karlsruher SC
Zum Saisonende 2015/16:
(A)
Absteiger aus der 1. Bundesliga: VfB Stuttgart, Hannover 96
(R↑)
Verlierer der Relegation zur Bundesliga: 1. FC Nürnberg
(N)
Neuling, Aufsteiger aus der 3. Liga 2015/16: Dynamo Dresden, FC Erzgebirge Aue, Würzburger Kickers
Tabellenverlauf
Kreuztabelle
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.
Der TSV 1860 München stieg damit in die 3. Liga ab, der SSV Jahn Regensburg stieg in die 2. Bundesliga auf.
Der TSV 1860 München konnte nach den Relegationsspielen die finanziellen Voraussetzungen für die 3. Liga 2017/18 nicht erfüllen und stieg damit direkt ins Amateurlager ab. Am 16. Juni gab der Verein bekannt, für die Spielzeit 2017/18 die Zulassung für die viertklassige Regionalliga Bayern erhalten zu haben.
Torschützenliste
Bei gleicher Anzahl von Treffern sind die Spieler alphabetisch geordnet.
Bibiana Steinhaus ist neben Riem Hussein eine von zwei Schiedsrichterinnen im deutschen Profifußball. Sie darf als FIFA-Schiedsrichterin jedoch nur internationale Frauenspiele leiten und im Männerbereich bis 2017 maximal die 2. Bundesliga.
Wissenswertes
Allgemeines
Wegen der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro und der damit verbundenen Teilnahme der deutschen Olympiamannschaft begann die Saison später als üblich. Aus diesem Grund wurde sie bereits nach dem 17. Spieltag unterbrochen, ehe es nach der Winterpause mit dem 18. Spieltag, anstatt wie üblich mit dem 20. Spieltag, weiterging.
Die SpVgg Greuther Fürth konnte erstmals seit der Gründung der Bundesliga 1963 beide Frankenderbys für sich entscheiden und sich in der Abschlusstabelle erstmals seit 1953 vor dem 1. FC Nürnberg positionieren.
Höchstwerte der Saison
Der höchste Sieg der Saison war mit sechs Toren Differenz das 6:0 von Arminia Bielefeld gegen Eintracht Braunschweig am 33. Spieltag.
Die torreichste Partie der Saison war mit neun Toren das 5:4 von VfL Bochum gegen den 1. FC Nürnberg am 5. Spieltag.
Das torreichste Unentschieden mit acht Toren war das 4:4 von Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Union Berlin am 3. Spieltag.
Der torreichste Spieltag mit 32 Toren war der 5. Spieltag vom 16. bis 18. September 2016.
↑In der zweiten Umbauphase des Erzgebirgsstadions stand eine Maximalkapazität von 10.000 Plätzen zur Verfügung. Das Stadion war in 6 Saisonspielen ausverkauft.
↑DSC stellt Kramny frei. In: arminia-bielefeld.de. Arminia Bielefeld, 14. März 2017, archiviert vom Original am 15. März 2017; abgerufen am 14. März 2017.
↑Saibene wird neuer Cheftrainer beim DSC. In: arminia-bielefeld.de. Arminia Bielefeld, 19. März 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. März 2017; abgerufen am 19. März 2017.