19. September: Im Polnischen Thronfolgekrieg halten nahe dem Fluss Po französisch-piemontesische Truppen in der Schlacht bei Guastalla einem Angriff einer österreichischen Armee stand.
Heiliges Römisches Reich
25. Mai: Der 17-jährige ostfriesische Thronfolger Carl Edzard heiratet auf Initiative seiner Stiefmutter Sophie Karoline von Brandenburg-Kulmbach deren Nichte Wilhelmine Sophie. Schon drei Wochen später, am 12. Juni, verstirbt sein seit längerem schwer erkrankter Vater Georg Albrecht, und Carl Edzard wird Landesherr von Ostfriesland, ohne auf diese Aufgabe vorbereitet zu sein. Nach den Dauerkonflikten der vergangenen Jahre zwischen den Ständen und dem Fürstenhaus hat dieses kaum mehr ein Ansehen. Die Stadt Emden und andere renitente Landstände verweigern dem neuen Fürsten die Huldigung.
29. Juni: Die ersten protestantischen Landler werden von den österreichischen Kernlanden nach Siebenbürgen deportiert. Die Deportation wird von der Wiener Hofkanzlei beschönigend als „Transmigration“ bezeichnet.
Wirtschaft
Ende des Jahres: Die erste Ausgabe der französischsprachigen Kölner Zeitschrift Gazette de Cologne avec privilege de sa majesté imperiale erscheint.
21. April: Der Bauer Erich Lassen findet das kürzere der beiden Goldhörner von Gallehus. Sie sind die berühmtesten archäologischen Funde in Dänemark. Das längere war – ebenfalls zufällig – 1639 gefunden worden.
Kartographie
Iwan Kirillowitsch Kirilow gibt den Atlas des Allrussischen Reiches heraus, den ersten in Russland gestochenen und gedruckten Atlas.
Der Kupferstecher und Kartograph Matthäus Seutter gibt einen großen Atlas mit 131 Karten heraus.
Lehre und Forschung
19. September: Die Universität Fulda (Alma Mater Adolphiana) wird feierlich eingeweiht. Der Stifter, Bischof Adolf von Dalberg, wird zum Rector Magnificentissimus gewählt. Das barocke Universitätsgebäude ist von Andrea Gallasini in dreijähriger Bauarbeit errichtet worden.
26. Januar: Die Oper Arianna in Creta von Georg Friedrich Händel wird am Londoner King’s Theatre uraufgeführt. Das Libretto, dessen Urheber unbekannt ist, basiert auf der literarischen Vorlage Arianna e Teseo von Pietro Pariati. Die Sopranistin Anna Maria Strada und der Mezzosoprankastrat Giovanni Carestini singen die Hauptrollen.
13. März: Anlässlich der Hochzeit von Prinzessin Anne mit Wilhelm IV. von Oranien wird die SerenataIl Parnasso in festa uraufgeführt. Es ist Händels letzte Uraufführung am King’s Theatre. Die eigentliche Vermählung des Paares findet am 25. März statt.
6. Juli: Der langjährige Vertrag zwischen Johann Jacob Heidegger und Georg Friedrich Händel über die Verpachtung des King’s Theatre am Haymarket läuft aus. Dieses wird von der Opera of the Nobility übernommen. Händel reagiert schnell und wendet sich an John Rich, der mit den Einnahmen aus der Bettler-Oper ein neues Theater, das Theatre Royal in Covent Garden gebaut hat. Rich erklärt sich einverstanden mit einem Spielplan, in dem sich seine Schauspiele und Pantomimen mit Händels Opern abwechseln sollen.
18. Dezember: Händels erste Oper am Theatre Royal in Covent Garden ist das Dramma per Musica Oreste, ein aus Händels früheren Opern zusammengestelltes Pasticcio. Die Anwesenheit der berühmten Choreographin und Tänzerin Marie Sallé und ihrer Compagnie in London nutzend, hat der Komponist es mit umfangreichen Ballettszenen ausgestattet.
5. Oktober: Anlässlich des Besuches des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August III. in Leipzig wird Bachs weltliche KantatePreise dein Glücke, gesegnetes Sachsen uraufgeführt. Der Trompetensolist Gottfried Reiche bricht am nächsten Tag auf offener Straße tot zusammen, was mit der Anstrengung bei den Feierlichkeiten in Zusammenhang gebracht wird.
um 1734: Johann Sebastian Bach komponiert auf Basis einer Dichtung von Picander die weltliche Kantate Schweigt stille, plaudert nicht, auch bekannt als „Kaffeekantate“.
4. November: In der Vertonung von Antonio Caldara wird Pietro Metastasios Libretto La clemenza di Tito anlässlich der Feier des Namenstages von Kaiser Karl VI. am Hoftheater in Wien erstmals aufgeführt.
06. Januar: John Dennis, britischer Dramatiker und Kritiker (* 1657)
06. Januar: Zacharias Konrad von Uffenbach, Frankfurter Patrizier, Schöffe und Ratsherr, Reiseschriftsteller und Büchersammler (* 1683)
26. Januar: Alexander Hermann von Wartensleben, Offizier in verschiedenen Diensten, preußischer Generalfeldmarschall und als Wirklicher Geheimer Rat Teil des Drei-Grafen-Kabinetts (* 1650)
11. Juni: Georg Albrecht, Fürst von Ostfriesland (* 1690)
12. Juni: James Fitzjames, 1. Duke of Berwick, Heerführer der Jakobiten in französischen und spanischen Diensten, Marschall und Pair von Frankreich und spanischer Grande (* 1670)
13. Juni: Nicolaus Vetter, deutscher Organist und Komponist (* 1666)
29. Juni: Claudius Florimund Mercy, kaiserlicher Feldmarschall, kommandierender General der kaiserlichen Provinz Temescher Banat und Präsident der Banater Landesadministration (* 1666)
Drittes Quartal
03. Juli: Carlo IV. Borromeo, italienischer Adliger in Diensten der Habsburger und des Heiligen Römischen Reiches, Vizekönig von Neapel und Plenipotentiar von Reichsitalien (* 1657)
29. August: Berndt Otto I. von Stackelberg, Erbherr auf Hallinap in der baltischen Landgemeinde Järva-Jaani, Baron, schwedischer Feldmarschall und Generalmajor (* 1662)
27. Oktober: Thomas Friedrich Carstens, deutscher Jurist und Ratssekretär der Hansestadt Lübeck (* 1666)
31. Oktober: William North, 6. Baron North, britischer Adeliger, General und Politiker, führender jakobitischer Verschwörer (* 1678)
14. November: Louise de Kérouaille, Herzogin von Portsmouth, eine der Mätressen Karls II. von England und Hofdame Henrietta Anne Stuarts, der Herzogin von Orléans (* 1649)