17-cm-Schnelladekanone L/40

17-cm-Schnelladekanone L/40


Küstenbatterie am Atlantikwall

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 17-cm-Kanone L/40
Entwickler/Hersteller Krupp, Essen
Entwicklungsjahr 19x
Produktionszeit 1904 bis 19x
Stückzahl ?
Modellvarianten Küstengeschütz/Eisenbahngeschütz
Waffenkategorie Kanone
Technische Daten
Rohrlänge 6900 mm
Kaliber 17,26 cm
Kaliberlänge L/40
Drall 1/45 auf 1/30 zunehmend rechts
Kadenz max. 6 Schuss/min
Höhenrichtbereich −5° bis +45 Winkelgrad
Seitenrichtbereich 360° (oder eingeschränkt in Kasematte)
Ausstattung
Verschlusstyp Querkeilverschluss
Ladeprinzip Geschoss + Hülsenkartusche

Die 17-cm-Schnelladekanone L/40 war ein älteres, deutsches Geschütz, welches bei der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Die Waffe als solches entstammt dem Ersten Weltkrieg und wurde im Krieg und vor dem Krieg in neue Lafetten gesetzt. Es gab eine Version für den Küstenschutz in Sockellafette und die als 17-cm-Kanone (E) bezeichnete Variante als Eisenbahngeschütz.

Entwicklung

Bei diesen Kanonen handelte es sich um Marine-Geschütze aus den veralteten Linienschiffen der Braunschweig- und Deutschland-Klasse, noch aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg stammend. Während des Ersten Weltkrieges wurden schwere Kanonen der Marine (häufig Ersatzrohre für Kriegsschiffe) in Lafettenkonstruktionen gesetzt, um auch an Land kurzfristig eine schwere Artillerie einsetzten zu können. Dies war durch die logistischen Probleme mit dem erheblichen Gewicht solcher Waffen vor dem Stellungskrieg, der sich nun entwickelt hatte, nicht denkbar gewesen. Es wurde eine Räderlafette entwickelt und das Geschütz wurde als Eisenbahngeschütz einschließlich der Räderlafette auf einen Eisenbahnwagen gesetzt. Es wurde in diesem Fall als 17-cm-Schnelladekanone L/40 "Samuel" bezeichnet. Der Einsatz dieser Waffen, war trotz der konzeptionellen Beschränkungen bei der gewählten Montage auf dem Eisenbahnwagen, insgesamt erfolgreich. Von 60 bei Krupp hergestellten Geschützen waren im Oktober 1918 nur 26 im Fronteinsatz (10 Bettungsgeschütze und 16 Eisenbahngeschütze). Die anderen waren entweder zerstört oder in Reparatur.[1] Ein Teil der Geschütze wurde hingegen nicht auf Eisenbahnwagen gesetzt, sondern mittels des Artillerieschleppers KD I oder des Ehrhardt-Bräuerschen Lastenverteilergeräts mobil gemacht.

Nach dem Beginn der Wiederaufrüstung in Deutschland ab 1933, sollten auch wieder Eisenbahngeschütze zum Einsatz kommen. Man befand, dass die bereits erprobte 17-cm-Kanone L/40 bis zur Entwicklung neuer Eisenbahngeschütze eine kurzfristige Lösung ermöglichen würde. Gleichzeitig wollte man jedoch ein Geschütz mit einem größeren Seitenrichtbereich, weshalb ein völlig neues Eisenbahngestell entwickelt wurde. So wurden bis 1938 sechs neue 17-cm-Kanone (E) produziert und in Dienst gestellt.[1]

Anders als im Ersten Weltkrieg, wurde kein Geschütz in einer neuen Räderlafette entwickelt. Die weiteren 17-cm-Kanonen L/40 kamen alle als Bettungsgeschütze ortsfest in Batterien zum Küstenschutz zum Einsatz.

Technik

Die Waffe war eine Entwicklung der Jahrhundertwende mit mehrteiligem Rohr über einem hydro-mechanischen Rücklauf- und Vorholsystem in Ringwiegenlafette. Die in den Küstenbatterien eingesetzten Waffen verfügten über einen 10 cm starken Schutzschild nach vorne. Die überarbeiteten Geschütze des Zweiten Weltkrieges wurden zwar noch immer ausschließlich per Hand bedient, jedoch waren diese mit aktuellen Feuerleiteinrichtungen versehen worden. Bei diesen kamen die einzustellenden Richtwerte von einem zentralen Feuerleitstand.[2]

Literatur

  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945. 2. Auflage. Spezialausgabe. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0.
  • Karl R. Pawlas: "Der Samuel" 17 cm S.K. L/40 in Radlafette, in Waffen-Revue 37, Journal Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1980
  • Ian Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg, 1. Auflage, Motorbuch Verlag 1978, ISBN 3-87943-504-9
Commons: 17 cm SK L/40 naval gun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Pawlas S. 5931 ff.
  2. Hogg S. 354