Philipp II. von Spanien sendet Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba mit einem spanischen Heer in die Niederlande. Alba richtet den Rat der Unruhen ein, der die vorherige Gerichtsbarkeit ersetzt und jede Person laden und verurteilen kann, unabhängig von Rang, Stand und Privilegien. Seine Urteile sind unwiderruflich und durch keine andere Autorität gebunden. Wegen der zahlreichen Hinrichtungen wird er bald „Blutrat“ genannt.
12. April: James Hepburn, 4. Earl of Bothwell, wird des Mordes an Lord Darnley angeklagt, von einer Jury aus seinen Standesgenossen, die alle eine umfangreiche Aufklärung des Sachverhalts zu befürchten haben, jedoch aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Mit dem Freispruch wird eine Warnung verbunden, sich weiter politisch zu betätigen.
19. April: Der Earl of Bothwell gibt ein Bankett in den ihm zugeteilten Gemächern von Holyrood Palace, um Verbündete zu gewinnen. Im Anschluss macht er Maria Stuart einen Heiratsantrag, den diese vorläufig ablehnt.
24. April: Bothwell, der zu diesem Zeitpunkt bereits mit Jean Gordon verheiratet ist, entführt Königin Maria Stuart nach Dunbar, wo diese einer Eheschließung zustimmt. Anfang Mai wird Bothwells Ehe nach protestantischem Recht geschieden und nach katholischem Recht für nichtig erklärt.
12. Mai: Maria Stuart erhebt James Hepburn, 4. Earl of Bothwell, zum Duke of Orkney und Lord of Shetland, um der Standesgemäßheit des Prinzgemahls Rechnung zu tragen. Am 15. Mai wird die Ehe im Rahmen einer protestantischen Liturgie geschlossen. Damit verliert Maria nach der Unterstützung des schottischen Adels auch die Sympathie des Vatikans und der katholischen Fürsten Europas. Wenig später beginnt der Aufstand der Lords of the Congregation.
15. Juni: Maria Stuart wird in der Schlacht von Carberry Hill durch die aufständischen schottischen Lords of the Congregation besiegt und auf Loch Leven Castle gefangengesetzt, auf einer Insel im Loch Leven, unter der Herrschaft von William Douglas, 6. Earl of Morton, und der Aufsicht seiner Mutter Margaret Erskine, die zugleich die Mutter von Marias Halbbruder James Stewart ist.
29. Juli: Nach der fünf Tage zuvor erzwungenen Abdankung Maria Stuarts wird ihr einjähriger Sohn als James VI. zum König von Schottland gekrönt. Die Regentschaft übernimmt sein Onkel James Stewart.
Marias Ehemann flieht nach Dänemark, wo er versucht, König Friedrich II. als Unterstützer für die Befreiung der Königin zu gewinnen.
Nach dem missglückten Versuch der Hugenotten, König Karl IX. von Frankreich zu entführen, brechen die Hugenottenkriege neuerlich aus. Der Zweite Hugenottenkrieg ist der einzige, den die Hugenotten unter der Führung von Louis I. de Bourbon, prince de Condé, offensiv führen. Da die Protestanten in Frankreich Gewaltmaßnahmen befürchten, wie sie Herzog Alba in Flandern eingeleitet hat, beschließen die Hugenottenführer Louis I. de Bourbon, prince de Condé und Gaspard II. de Coligny, den jungen König Karl IX. in ihre Gewalt zu bringen. Die sogenannte Surprise de Meaux wird jedoch verraten, und das Vorhaben scheitert am 28. September. Condé schlägt daraufhin sein Feldlager in Saint-Denis auf und belagert von hier aus den königlichen Hof in Paris sechs Wochen lang.
2. November: Nach dreitägiger Belagerung dringen 15.000 Hugenotten in die Stadt Le Dorat im Limousin ein und plündern den Ort. Die Kirche St-Pierre du Dorat wird schwer verwüstet.
10. November: Als die Vorräte in Paris zur Neige gehen, beschließen die in der Stadt belagerten Einheiten unter Marschall Anne de Montmorency einen Ausfall. In der Schlacht bei Saint-Denis können die Hugenotten nach erbittertem Widerstand vertrieben werden. Montmorency stirbt jedoch zwei Tage später an den in der Schlacht erlittenen Wunden.
Im Zuge der Grumbachschen Händel gerät Herzog Johann Friedrich II. von Sachsen, der dem gebannten Wilhelm von Grumbach Unterschlupf gewährt hat, nach der Eroberung Gothas in kaiserliche Gefangenschaft und wird zunächst nach Dresden und dann nach Wien verbracht. Grumbach wird am 18. April am Marktplatz von Gotha gevierteilt.
23. Januar: Nach dem Tod von Jiajing besteigt sein ältester Sohn Longqing als Kaiser den chinesischen Thron der Ming-Dynastie. Da er von seinem Vater, der ihn nicht mochte und der sein Reich gerne einem jüngeren Sohn vererbt hätte, von der Regierung ferngehalten worden ist, hat der neue Kaiser wenig Erfahrung in der Politik. Eher ruhig und ohne persönliche Ambitionen, legt er viel Wert auf soziale Gerechtigkeit und Reformen. Er korrigiert die Fehler der Jiajing-Herrschaft, begnadigt die ungerecht bestraften Beamten seines Vaters und verbannt die Daoisten vom Hof. Auch zeigt er Talent bei der Besetzung der höchsten Staatsämter, allen voran Minister Zhang Juzheng. Unter dessen Beratung beginnt Longqing eine liberale Reformpolitik: Die Hofausgaben werden eingeschränkt, die von den Großgrundbesitzern ausgebeuteten Kleinbauern werden in Schutz genommen und die Regulierung des Gelben Flusses sowie des Huai wird in Angriff genommen. Für den Unterhalt der Flussdämme wird der Verwaltungsbeamte Pan Jixun für die nächsten 29 Jahre lang der Behörde vorgesetzt. Weiters hebt Longqing das Verbot des Seehandels auf.
Angriff Akbars auf Chittorgarh in Indien, das er in Folgejahr erobert
Das Kriegsschiff Adler von Lübeck, eines der größten Schiffe seiner Zeit, wird unter dem Kommando von Johann Brokes in Dienst gestellt. Es erlebt seinen Kriegseinsatz im Dreikronenkrieg jedoch nicht mehr und wird bald in ein Handelsschiff umgebaut.
Lawrence Sheriff, der als Hoflieferant von Königin Elisabeth I. wohlhabend geworden ist, gründet in Rugby in der englischen Grafschaft Warwickshire die Rugby School. Zunächst ist sie eine kostenlose Grundschule für Jungen aus Rugby und dem benachbarten Dorf Brownsover.
13. November: Moritz von Oranien, Graf von Nassau-Dillenburg, Statthalter von Holland und Zeeland, Utrecht, Geldern und Overijssel sowie Kapitän-General der Land- und Seestreitkräfte der Vereinigten Niederlande († 1625)
16. November: Anna von Sachsen, Herzogin von Sachsen-Coburg († 1613)
21. November: Anne de Xainctonge, burgundisch-französische Adelige, Gründerin einer römisch-katholischen Frauengemeinschaft († 1621)
Walter Klarer, Schweizer evangelisch-reformierter Pfarrer in Hundwil, Herisau, Gossau und Urnäsch, Reformator im Appenzellerland, Gastwirt und Chronist (* um 1500)
Weblinks
Commons: 1567 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien