6. April: Der Zürcher Bürgermeister Hans Waldmann wird nach einem Schnellverfahren hingerichtet. Er fällt Intrigen und auch einem Aufruhr der Landbevölkerung zum Opfer, weil er wildernde Hunde der Bauern töten ließ.
Anfang Juni beginnt unter dem Kommando von Gutierre de Cárdenas die Belagerung der Stadt Baza, die aber bis Oktober keine Wirkung zeigt. Im Dezember werden schließlich Verhandlungen zur Übergabe geführt. Der Kommandant der Stadt Sidi Yahya al-Najjar lässt sich taufen und geht als Abgesandter zu Muhammad XIII. nach Guadix. Er erreicht, dass am 22. Dezember Almería und am 30. Dezember Guadix an die Katholischen Könige übergeben werden. Muhammad XIII. emigriert mit seinem Anhang nach Nordafrika.
In der damit verbleibenden letzten muslimischen Stadt Granada befinden sich eine große Anzahl von Flüchtlingen aus den bisher von den Christen eroberten Gebieten, die sich einer Übergabe der letzten Stellung der Mauren an die Katholischen Könige widersetzen.
14. März: Die Königin von Zypern, die Venezianerin Caterina Cornaro, verzichtet nach Intervention ihres Bruders Giorgio Corner zu Gunsten der Republik Venedig auf die Krone. Eine vor Zypern ankernde venezianische Flotte hat die venezianische Forderung nachdrücklich unterstrichen.
Juli: Nach dem Tod von Bahlul Lodi erbt sein zweitältester Sohn Sikandar Lodi den Thron im Sultanat von Delhi, was zu Unstimmigkeiten mit den Noblen des Reichs führt, die seinen älteren Bruder Barbak Schah bevorzugen. Der Streit wird beigelegt, als Barbak Schah die Herrschaft über das ehemals unabhängige Sultanat von Jaunpur erhält.
In Leipzig wird das Rechenbuch Mercantile Arithmetic oder Behende und hüpsche Rechenung auff allen Kauffmanschafft von Johannes Widmann gedruckt. In dem drittältesten Rechenbuch überhaupt führt Widmann das Pluszeichen in der Addition ein.
Guidobaldo I. da Montefeltro, Herzog von Urbino, heiratet Elisabetta Gonzaga, Tochter von Federico I. Gonzaga, Herzog von Mantua. Elisabetta, eine für die damalige Zeit selten gebildete, selbstbewusste, großzügige und tugendhafte Frau, verleiht dem kleinen Hof des Herzogs von Urbino den besonderen Reiz, und dank ihres Einflusses gelingt es Guidobaldo, den Glanz eines fürstlichen Hofes der Renaissance nach dem Tod seines Vaters aufrechtzuerhalten. Der Hof von Urbino erwirbt sich rasch einen guten Ruf bei Literaten, Musikern, Malern, Philosophen oder Diplomaten.