Franz Liszt schuf erste Skizzen für das Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur im Jahr 1832. Überarbeitet und in der heute bekannten dritten Fassung wurde es am 17. Februar 1855 im „Kleinen Saal“ des Weimarer Schlosses unter der Leitung von Hector Berlioz und dem Komponisten selbst als Solisten uraufgeführt.
Die genaue Bezeichnung des Werks lautet (1857 im Erstdruck bei Haslinger in Wien erschienen):
Erstes Concert für Pianoforte und Orchester. Henry Litolff zugeeignet von F. Liszt.
Die Sätze gehen ineinander über, einzige Zäsur bildet der Übergang vom dritten zum vierten Satz.
Eine Diskussion bezüglich der Drei- oder Viersätzigkeit des Werks schließt sich weitgehend aus.
Zwar gehen in der ersten erhaltenen Fassung des Konzerts die Taktzahlen des zweiten und dritten Satzes ineinander über und waren daher offenbar als Einheit konzipiert. Das viersätzige Grundmotiv der Fassung von der Uraufführung im Jahr 1855 ist jedoch biographisch belegt und in brieflichen Äußerungen abzulesen. Liszt spricht vom 4. Satz des Concerts vom Allegro marziale, auch vom 2. Satz Adagio und Scherzo es-Moll von Anbeginn des Triangels.
Diskographie
Géza Anda, Otto Ackermann/Philharmonia Orchestra (EMI) [7./8.V.1955]
Nareh Arghamanyan, Alain Altinoglu/Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (PentaTone) [IV/2012]
Hans Engel: Die Entwicklung des deutschen Klavierkonzerts von Mozart bis Liszt. Leipzig 1927.
Martin Juan Koch: Das Klavierkonzert des 19. Jahrhunderts und die Kategorie des Symphonischen. Zur Kompositions- und Rezeptionsgeschichte der Gattung von Mozart bis Brahms. Hrsg. v. Detlef Altenburg (= Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert 8), Sinzig 2001, ISBN 3-89564-060-3.
Martin Juan Koch: Franz Liszt und das Klavierkonzert in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Liszt und die Neudeutsche Schule. Hrsg. von Detlef Altenburg (= Weimarer Liszt-Studien Band 3), Laaber 2006, S. 143–169, ISBN 3-89007-656-4.
Helmut Loos: Klavierkonzerte im 19. Jahrhundert. Franz Liszt und Felix Draeseke. In: Beiträge zur Geschichte des Konzerts. Festschrift Siegfried Kross zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Reinmar Emans und Matthias Wendt, Bonn 1990, S. 302–318, ISBN 3-926196-14-9.