Der Ursprung der Ligatur liegt in der griechischen Schrift der byzantinischen Epoche. In der griechischen Schrift gibt es keinen einzelnen Buchstaben, der für den in der Sprache häufigen Vokal „u“ steht, dieser wird üblicherweise durch den Digraphenου wiedergegeben. Die Ligatur Ȣ verkürzt diese Schreibweise. Das Ȣ wird in Griechenland noch heute in Handschrift, Kalligraphie, Produkt-Logos und Schildermalerei verwendet. Prominente Beispiele sind die Inschrift auf dem Grabmal von Nikos Kazantzakis oder das Logo des Gebäckherstellers Papadopoulos. Bei Verwendung der Ligatur in Druckschriften wird meist statt Ȣ die GlypheƱ benutzt (ein auf den Kopf gestelltes großes Omega), da diese Letter stets im griechischen Lettern-Satz vorhanden ist.
Der Buchstabe wurde auch in den Frühformen des kyrillischen Alphabets für den Laut [u] verwendet. Er entwickelte sich aus dem Ѹ-Digraph und unterscheidet sich nur geringfügig vom Aussehen der griechischen Ligatur. Auch mit der Einführung des Buchstabens У wurde die Ligatur zunächst weiter verwendet, da das У auch als kyrillisches Zahlzeichen verwendet werden konnte.[1]
Zeichenkodierung
Unicode enthält das Zeichen an den Codepunkten U+0222 (Großbuchstabe, Ȣ) und U+0223 (Kleinbuchstabe, ȣ) im Block Latin Extended-B.