1719 war die erste Kirche in Šakiai errichtet worden. Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt die Gemeinde Stadtrechte. Zu dieser Zeit gab es in Šakiai vier Schulen. Das Schulhaus der Grundschule war Eigentum der evangelischen Kirchengemeinde.
Die Parochie Schaken wurde am 3. November 1842 durch Baron Gustav Heinrich von Keudell, den Besitzer der Herrschaft Nieder-Gelgudischken, gegründet und im selben Jahr mit einer Kirche und einem Pastorat ausgestattet.[2] Baron Keudell bedachte die Kirchenschule in Schaken mit reichen Zuwendungen.[3] Gustav von Keudell (* 20. Juli 1808 in Dombrowo-Gielgudyczki (Preußisch Polen); † 7. März 1855 in Berlin) war der Sohn des Gründers der Schaker Gemeinde.[3] 1829 gehörte er zu den Stiftern des Corps Littuania.[4]
Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es in Šakiai ein blühendes Gemeindeleben, sowohl in der katholischen und der evangelischen Kirche als auch in der Synagoge. Während des Krieges wurde der Ort von der deutschen Wehrmacht stark zerstört. Heute leben weniger als 7000 Menschen in Šakiai. Vor dem Krieg waren es beinahe 40.000.
Rajongemeinde
Die Rajongemeinde (Šakių rajono savivaldybė) umfasst drei Städte:
↑Walter Passauer: Corpstafel der Littuania zu Königsberg. Königsberg i. Pr. 1935, S. 34
Literatur
Schwartz, Paul: Die preußische Schulpolitik in den Provinzen Südpreußen und Neuostpreußen (1795–1807). In: Zeitschrift für die Geschichte der Erziehung und den Unterricht, 1. Jg. 1911, S. 133–195. S. 118
Wagner, Gustav: Die Deutschen in Litauen. Ihre kulturellen und wirtschaftlichen Gemeinschaften zwischen den beiden Weltkriegen. Marburg/Lahn 1959