Ölsburg, als eine der ältesten Siedlungen im Tal der Fuhse, findet 1003 erste urkundliche Erwähnung und war ein Verwaltungsmittelpunkt der fränkischenKaiser. Im Februar 2019 wurde zwischen den Straßen An der Fuhse sowie Kirch- und Burgstraße der archäologische Nachweis des Burgstalls der für das Dorf namensgebenden Burg Ölsburg erbracht. Sie wurde um 1002/1003 nach dem Tod des Grafen Altmann von Ölsburg von dessen Witwe in ein Chorherrenstift umgewandelt.[1]
Mit der Gründung der Ilseder Hütte 1858 und dem darauf folgenden Hochofenbau begannen die industriellen Umwälzungen der Region.
In den Jahren 1900 bis 1928 wurde im Kaliwerk Wilhelmshall-Ölsburg Bergbau auf Kalisalze betrieben. In den Jahren 1931 bis 1932 versuchte man mit mäßigem Erfolg Erdöl zu gewinnen. Zwischen 1935 und 1936 lief die Schachtanlage unbemerkt durch Wasserzufluss voll. Im Jahr 1941 wechselte Ölsburg im Zuge einer Neuordnung der Grenzen der Freistaaten Braunschweig und Preußen, im Rahmen des sogenannten Salzgitter-Gesetzes, aus dem Landkreis Braunschweig in den Landkreis Peine.[2]
Am 1. Februar 1971 erfolgte der Zusammenschluss Ölsburgs mit den umliegenden Orten zur Gemeinde Ilsede.[3]
2015 wurden die Gemeinden Lahstedt und Ilsede zur neuen Gemeinde Ilsede fusioniert. Dabei erhielt Ölsburg zum ersten Mal einen Ortsrat, der nun auch im politischen Leben die Interessen von Ölsburg vertreten kann.
Neuölsburg (oder auch Neu Ölsburg) war eine ab 1875 entstandene Arbeitersiedlung für damalige Mitarbeiter der Ilseder Hütte und der angeschlossenen Bergwerke. Die Siedlung im Norden des alten Dorfkerns war bis 1964 eine unabhängige Gemeinde mit eigener Verwaltung. Heute existiert der Ortsname Neuölsburg nicht mehr als offizieller Ortsteil der Gemeinde Ilsede.
Wappenbegründung: Ölsburg war früher als herzoglich-braunschweigische Exklave ein welfischer Stützpunkt gegen die Fürstbischöfe von Hildesheim; der Löwe auf der „redenden“ Burg ist daher der welfische.
Das Wappen wurde von Alfred Brecht gestaltet und am 14. März 1961 durch den hildesheimischen Regierungspräsidenten genehmigt.
jetziges Wappen
Blasonierung: „In Blau eine schwarzgefugte silberne Zinnenmauer mit offenem Tor und gezogenem goldenen Fallgatter, auf den Zinnen ein schreitender rotbewehrter und -gezungter goldener Löwe; in der Torstelle ein silberner Dreieckschild, darin ein schwarzes Bergmannsgezähe.“[6]
Wappenbegründung: Durch einen Ratsbeschluss vom 19. November 1964 wurde zusätzlich ein Schildchen mit Bergmannsgezähe in das Tor gestellt, um das Wappen zu aktualisieren und darzutun, dass die Ilseder Hütte vielen Ölsburgern Beschäftigung bot.
Das Wappen wurde von Alfred Brecht gestaltet und am 6. Januar 1965 durch den hildesheimischen Regierungspräsidenten genehmigt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Auf dem Gelände der ehemaligen Ilseder Hütte ist auf einem 45 Hektar großen Areal eine Bühne 150-jähriger Industriegeschichte entstanden, der eine Mischung von Landschaftspark mit Plattformen für eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen und Gewerbepark für die Tätigkeit verschiedener Unternehmen bietet.
Die Trinitatis-Kirche steht direkt gegenüber dem Industriepark Ilsede.
↑ abArnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S.142.